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Leishmaniose beim Hund: Symptome, Impfung, Lebenserwartung

04.09.2023 - Lesedauer: 8 Minuten

Hund kratzt sich nach Mückenstich am Strand

Leishmaniose ist eine Infektionskrankheit, die vor allem in südlichen Regionen mit subtropischem Klima verbreitet ist. Sie wird daher auch zu den sogenannten „Mittelmeerkrankheiten“ gezählt. Unbehandelt kann eine Leishmaniose für deinen Hund tödlich verlaufen. Informiere dich unbedingt frühzeitig, wie du deinen Vierbeiner schützen kannst und was zu tun ist, wenn dein Hund sich angesteckt hat.

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Was ist Leishmaniose beim Hund?

Leishmaniose ist eine Infektionskrankheit, die durch den Stich von Sandmücken auf deinen Hund übertragen wird. Dabei gelangen einzellige Parasiten, die Leishmanien, in den Hundekörper und befallen anschließend häufig die Haut oder auch innere Organe. Es gibt verschiedene Varianten der Gattung Leishmanien, einige davon sind wirtsspezifisch und befallen nur bestimmte Säugetierarten, andere können für unterschiedliche Lebewesen einschließlich des Menschen gleichermaßen gefährlich werden.

Grundsätzlich unterscheidet man je nach Ausprägung die kutane Leishmaniose, die äußerlich auf der Haut in Erscheinung tritt, und die viszerale Leishmaniose, bei der die inneren Organe wie Nieren, Leber oder Milz betroffen sind. Eine eindeutige Trennung ist allerdings nicht immer möglich, da sich die Leishmaniose beim Hund gleichzeitig sowohl auf der Haut als auch im Körperinneren ausbreiten kann.

Ist Leishmaniose beim Hund ansteckend?

Leishmaniose ist nicht direkt ansteckend, allerdings können die Erreger von einem Tier zum anderen, ebenso wie auf Menschen übertragen werden (Zooanthroponose). Dies geschieht hauptsächlich über den Stich einer Sandmücke. Trägt sie den Erreger in sich, weil sie beispielsweise Blut von einem infizierten Hund aufgenommen hat, und sticht anschließend einen Menschen, können die Leishmanien auf den menschlichen Körper übergehen. Denkbar wäre auch eine direkte Übertragung, wenn eine offene Wunde mit infizierter Körperflüssigkeit des Hundes in Berührung kommt.

Wie macht sich Leishmaniose beim Hund bemerkbar?

Eine Infektion kann unter Umständen sehr lange unentdeckt bleiben, da die typischen Anzeichen der Leishmaniose nicht immer zeitnah nach einem offensichtlichen Ansteckungsrisiko auftreten. Es kann zwischen wenigen Wochen bis hin zu mehreren Jahren dauern, ehe die Leishmaniose nach einer Infektion ausbricht. In dieser Zeit schlummern die Erreger im Hundekörper, ohne erkennbare Beschwerden zu verursachen.

Aufgrund der teilweise sehr langen Inkubationszeit und der häufig unspezifischen Symptome ist eine Leishmaniose auf den ersten Blick nicht unbedingt als Ursache einer Erkrankung zu erkennen. Oft macht sich die Leishmaniose beim Hund im Anfangsstadium durch ein allgemeines Schwächegefühl und Appetitlosigkeit bemerkbar, die mit einem langsamen Gewichtsverlust einhergeht. Hinzu können Krankheitszeichen wie Fieber, Durchfall und Erbrechen kommen. Typische Symptome für eine Leishmaniose beim Hund sind hingegen schuppige, verhornte Stellen auf der Haut. Diese Hautveränderungen können beispielsweise in Form von kleinen Knoten auftreten und werden teilweise von Haarausfall und Entzündungen begleitet.

Leishmaniose Hund: Symptome

Typische Symptome einer Leishmaniose beim Hund

  • geschwächter Allgemeinzustand
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Fieber
  • vergrößerte Lymphknoten
  • Hautveränderungen (schuppige, knotige oder entzündete Hautpartien)
  • verformte, brüchige Krallen
  • Gelenkbeschwerden (Lahmheit, Bewegungseinschränkung)
  • Augenentzündungen
  • Nasenbluten

Außerdem äußert sich eine Leishmaniose beim Hund oft durch Nierenprobleme, vergrößerte Leber und/oder Milz sowie eine Blutarmut (Anämie). Diese Symptome können jedoch erst durch eine umfassende tierärztliche Untersuchung erkannt werden, bei der in einem ersten Schritt das Blut auf Leishmanien getestet wird.

Diagnose: Wie kann man Leishmaniose beim Hund nachweisen?

Wenn der Verdacht auf Leishmaniose besteht, solltest du deinen Hund umgehend in die Tierarztpraxis bringen. Dort kann mithilfe einer Blutuntersuchung oder Gewebeprobe getestet werden, ob dein Liebling mit Leishmanien infiziert ist. Man unterscheidet dabei zwischen direkten und indirekten Testverfahren. Direkte Testverfahren haben zum Ziel, das Vorhandensein von Leishmanien-DNA im Körper des Hundes eindeutig zu beweisen. Dazu werden in der Regel Proben aus dem Blut entnommen und im Labor untersucht. Bei indirekten Testverfahren liegt der Fokus auf dem Nachweis von Antikörpern gegen den Erreger. Auch hier wird mittels Blut- oder Gewebeprobe getestet, ob Antikörper gebildet wurden und wenn ja, in welchem Ausmaß.

Direkte und indirekte Testverfahren können auch kombiniert angewendet werden, um den Gesundheitszustand deines Hundes möglichst korrekt zu erfassen. Leider besteht bei beiden Verfahren nämlich auch die Möglichkeit von falsch-negativen Ergebnissen, bei denen also eine Infektion vorliegt, jedoch nicht eindeutig in der entnommenen Probe nachgewiesen werden kann.

Ist Leishmaniose beim Hund heilbar?

Eine Leishmaniose beim Hund ist leider nicht heilbar. Ist dein Hund einmal infiziert, bleiben die Erreger für den Rest seines Lebens im Körper vorhanden. Mit einer dauerhaften Therapie und entsprechenden Medikamenten lassen sich die Symptome der Leishmaniose allerdings relativ gut behandeln, sodass deinem vierbeinigen Liebling oft trotzdem eine gute Lebensqualität erhalten bleibt. Die Symptome der Leishmaniose treten häufig schubweise auf, weshalb es zwischenzeitig durchaus zu beschwerdefreien Intervallen kommen kann. Ist dein Hund einmal mit Leishmanien infiziert, solltest du seinen Gesundheitszustand jedoch in regelmäßigen Abständen durch einen Tierarzt oder eine Tierärztin überprüfen lassen.

Lebenserwartung: Wie lange kann ein Hund mit Leishmaniose leben?

Die Lebenserwartung nach einer Infektion mit Leishmanien hängt stark von den individuellen Gegebenheiten ab: Unbehandelt endet eine Leishmaniose bei Hunden in der Regel nach 1 – 3 Jahren tödlich. Grund dafür ist meist ein Organversagen wie beispielsweise eine Niereninsuffizienz. Wird die Leishmaniose hingegen rechtzeitig diagnostiziert und deine Fellnase regelmäßig behandelt, kann sie oft lange weiterleben und ein normales, rassetypisches Alter erreichen.

Hund liegt kraftlos auf dem Sofa

Therapie: Was tun, wenn der Hund Leishmaniose hat?

Für eine erfolgreiche Behandlung der Leishmaniose ist eine frühzeitige Diagnose sehr wichtig. Auch wenn Leishmaniose nicht geheilt werden kann, führt der Einsatz von Medikamenten in einem frühen Stadium dazu, dass schwerwiegende Organschäden verhindert oder zumindest das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt werden kann. Man unterscheidet bei der Therapie zwischen leishmanistatischen Medikamenten, die die Vermehrung der Erreger regulieren, und leishmaniziden Medikamenten, die die Erreger abtöten. Welche Art von Medikamenten eingesetzt werden sollte und wie sie verabreicht werden (subkutan injiziert oder oral) muss vom Tierarzt bzw. der Tierärztin entschieden werden. Zur Behandlung der Leishmaniose beim Hund können unter Umständen Präparate wie Allopurinol oder Milteforan angewendet werden.

Leishmaniose Hund: Was kostet die Behandlung?

Für die erste Untersuchung und Testung deines Hundes auf Leishmaniose solltest du etwa 60 – 80 Euro einplanen. Bestätigt sich der Verdacht und eine Infektion mit Leishmanien liegt vor, ergeben sich die weiteren Kosten individuell aus dem Gesundheitszustand deines Tieres: Solange die Leishmaniose sich noch im Anfangsstadium befindet und dein Hund nicht unter massiven Symptomen leidet, hilft oft schon eine Behandlung mit Tabletten weiter. Hier belaufen sich die Kosten meist auf überschaubare 15 – 20 Euro. In akuten Fällen, wenn die Leishmaniose bereits stark ausgeprägt ist, kann eine Intensivbehandlung mit Medikamenten erforderlich sein, die unter die Haut gespritzt werden müssen. In diesem Fall solltest du mit Kosten in Höhe von etwa 500 Euro rechnen, die sich u. a. nach der Größe und dem Gewicht deines Vierbeiners richten.

Leishmaniose vorbeugen: Impfung und Mückenschutz

Wenn du mit deinem Liebling in entsprechende Risikogebiete im Mittelmeerraum reisen möchtest, wird eine rechtzeitige Impfung gegen Leishmaniose dringend empfohlen. Die Leishmaniose-Impfung kann bei deinem Hund ab einem Alter von 6 Monaten angewendet werden und erfolgt als Grundimmunisierung mit drei Injektionen, die im Abstand von etwa drei Wochen verabreicht werden. Es dauert danach allerdings noch ca. 28 Tage, bis der Impfschutz sich vollständig aufgebaut hat. Anschließend sind jährliche Auffrischungsimpfungen erforderlich, um den Impfschutz aufrechtzuerhalten.

Auch wenn eine Impfung gegen Leishmaniose die Abwehrmechanismen im Körper deines Hundes aktiviert und ihn so auf eine erfolgreiche Bekämpfung des Erregers vorbereitet, kann sie eine Infektion mit Leishmanien nicht verhindern. Deshalb ist es wichtig, dass du deinen Vierbeiner zusätzlich mit Repellentien wie Halsband oder Spray vor Insektenstichen schützt.

Ernährung bei Leishmaniose: Was darf mein Hund fressen?

Leidet dein Hund an Leishmaniose, solltest du auf eine purinarme Ernährung achten.

Purine sind Bestandteile der Zellen und werden sowohl vom Körper selbst produziert als auch über die Nahrung aufgenommen. Sie sind wichtig für die Entstehung neuer Zellen und den Stoffwechsel. Allerdings dient Purin indirekt auch Leishmanien als „Nahrungsquelle“ und kann somit zu deren Verbreitung im Körper beitragen. Leishmanien benötigen Hypoxanthin, ein Stoffwechselprodukt, das beim Abbau von Purin im Hundekörper entsteht, um sich zu vermehren. Auch wenn es aufgrund der körpereigenen Produktion von Purin nicht möglich ist, die Leishmanien komplett auszuhungern, solltest du dennoch dafür sorgen, dass sie nicht zusätzlich von außen damit versorgt werden.

Hinzu kommt, dass Medikamente wie Allopurinol, das häufig zur Behandlung der Leishmaniose eingesetzt wird, eine verlangsamende Wirkung auf den Abbau von Purin im Hundekörper haben. Werden Purine jedoch nicht oder nicht vollständig in Form von Harnstoff abgebaut, besteht die Gefahr, dass sich Harnkristalle bilden. Diese können sich beispielsweise in der Blase ablagern und dort als Blasensteine Beschwerden verursachen. Wichtig ist bei einer Leishmaniose deshalb auch, dass dein Hund möglichst viel trinkt, um die Nieren- und Blasenfunktion zu unterstützen.

Die folgende Tabelle zeigt dir, welches Futter bei Leishmaniose geeignet ist und worauf du bei der Fütterung deines Hundes besser verzichten solltest:

Purinarme Futtermittel, die zu bevorzugen sind:
Purinreiche Futtermittel, auf die verzichtet werden sollte:
Muskelfleisch
Innereien (Milz, Niere, Lunge, Leber, Pansen, Herz …)
Milch(-produkte): Joghurt (10%), Hüttenkäse, Quark, Hartkäse, Frischkäse
Hühnerhaut
die meisten Obst-/Gemüsesorten
Hefe (Bierhefe, Backhefe, Hefeextrakt)
Kartoffeln
Fisch (Sardinen oder Sardellen)
Nudeln
Hülsenfrüchte (Linsen, weiße Bohnen, Kichererbsen, Erbsen)
polierter Reis
Sojaprodukte
Süßkartoffeln
Nüsse
Gries
Algen
Polenta
Fleischextrakte
Gekochte Eier
Knochen & Knochenmehl
frisches oder gegartes Obst
Fisch mit Haut
Apfel, rote Beeren, Aprikosen, Birnen, Bananen, Melone, Kirsche (ohne Steine), Stachelbeere ...
Fleischsorten mit höherem Puringehalt: Pferd
gegartes oder klein geraspeltes Gemüse
Getreidesorten: Buchweizen, Grünkern
Karotten, Fenchel, Weisskohl, grüne Bohnen, Kürbis, Gurke, Zucchini, Kohlrabi, Brokkoli, Endivie
Leckerli: Rinderkopfhaut, Ochsenziemer, Schweineohren, Filetstreifen, Fleischstücke, getrockneter Pansen
frische und getrocknete Kräuter
Nahrungsergänzungen: viele Vitamin B-Komplexe, andere Ergänzungen (oft mit Hefe)
Leinsamen, Flohsamenschalen, Walnüsse, Kokosraspeln, Öle (Hanf, Leinsamen, Borretsch, Lachs)
Nur in kleinen Mengen oder gar nicht: oxalsäurehaltige Gemüse/Pseudogetreide wie Rote Beete, Amaranth, Quinoa, Spinat

Wichtig:

Stärkereiche Lebensmittel wie Kartoffeln, Süßkartoffeln oder Reis sollten 50-60 min gekocht werden, damit der Hund sie gut verdauen kann.

Vollkornprodukte sind aufgrund des höheren Purinanteils nicht geeignet.

Kennzeichen für purinarmes Futter/Lebensmittel:
Purin-Gehalt von unter 35 mg/100 g Futter

Als purinarm kann ein Lebensmittel bezeichnet werden, wenn der Anteil der gebildeten Harnsäure weniger als 100 mg pro 100 g Futter beträgt.

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