So klappt es mit dem Hund im Homeoffice!
05.05.2023 - Lesedauer: 6 Minuten
Für viele Beschäftigte ist im letzten Jahr die Arbeit im Homeoffice zum neuen Alltag geworden. Besonders freuen durften sich die Hundebesitzer über die Extraportion Zeit mit ihrem Vierbeiner. Manche sind aber auch erst auf den Hund gekommen: Durch den häuslichen Arbeitsplatz konnten viele sich den Traum vom Hund erfüllen. Wie es klappt mit dem Bürohund und worauf du achten musst, liest du hier.
- Routinen für den Alltag mit Hund im Homeoffice
- Die richtige Ausstattung
- Was du tun kannst, wenn dein Hund ständig deine Aufmerksamkeit einfordert?
- Tipp der Redaktion
- Die 4 häufigsten Fehler im Homeoffice
- So beschäftigst du deinen Hund im Homeoffice
- Vor- und Nachteile eines tierischen Kollegen
- Die besten Tipps für eine harmonische Zusammenarbeit – Fazit
Dass Hunde die Arbeitsatmosphäre positiv beeinflussen und den Abbau von Stresshormonen fördern, ist längst bekannt. Allerdings trifft das vor allem dann zu, wenn die vierbeinigen Kollegen gut in den Arbeitsalltag eingebunden sind. Dabei helfen Routinen: Durch feste Strukturen kann dein Hund sich im Tagesablauf orientieren und besser einschätzen, was von ihm erwartet wird. Starte in den Tag mit einer ausgiebigen Gassirunde. So lastest du deinen Vierbeiner körperlich und geistig aus. Danach wird er zu einem Nickerchen nicht nein sagen und du kannst dich konzentriert deiner Arbeit widmen.
Apropos Nickerchen: Plan neben Aktivitäts- immer auch Ruhephasen ein. Hunde schlafen beneidenswerte 17 bis 20 Stunden pro Tag. Artet deine Tätigkeit im Homeoffice in Dauerbespaßung aus, ist das sogar Stress für deinen Vierbeiner. Verbinde die Gassirunden mit kleinen Highlights. Leg zum Beispiel eine Schmusestunde nach der Mittagspause ein. Am späten Nachmittag werden viele Hunde aktiver – hier bietet sich gemeinsames Spielen in Form von Hundespielen an. Ein Suchspiel oder eine kurze Trainingseinheit, sorgen für Abwechslung. Zum Einläuten des Feierabends tobt ihr gemeinsam durch den Garten. Toller Nebeneffekt: Die kleinen Erholungsmomente verbessern nicht nur die Stimmung deines Hundes sondern auch deine Work-Life-Balance.
So wichtig wie dein Bürostuhl für dich, ist ein gemütlicher Schlafplatz für deinen Hund. So kann er zur Ruhe kommen, während du fleißig bist. Ideal ist eine abgeschirmte, zugluftfreie Ecke in deiner Nähe. Wird dein Arbeitsplatz bei sommerlichen Temperaturen sehr warm, musst du für Abkühlung sorgen.
Spezielle Kühlmatten für Hunde leisten gute Dienste. Weniger geeignet sind Ventilatoren: Die kalte Luft kann zu Bindehautentzündungen und Atemwegserkrankungen führen. Benötigst du selbst einen Ventilator, achte darauf, dass dein Hund sich jederzeit der kalten Luft entziehen kann, und greif auf Modelle mit geschützten Rotorblättern zurück.
Ein hundesicheres Arbeitsumfeld ist generell ein wichtiger Punkt. Das gilt umso mehr, wenn dein tierischer Kollege noch Welpe ist. Kabel verleiten zum Anknabbern, die Rollen eines Bürostuhls können Hundepfoten gefährlich werden und Radiergummi, Büroklammern und Co. dürfen nicht im Hundemaul landen.
So sieht der optimale Arbeitsplatz mit Hund aus:
- Bequemer, ruhiger Liegeplatz für deinen Hund in deiner Nähe
- Zugluftfrei und sonnengeschützt
- Hundesichere Arbeitseinrichtung
- Napf mit Wasser jederzeit zugänglich
- Hundespielzeug zur Beschäftigung – Tipp: Intelligenzspielzeuge für Hunde fordern deinen Vierbeiner geistig und obendrein kann er sich eigenständig damit beschäftigen
Wird dein Vierbeiner zum Störfaktor, weil er dauerhaft Beachtung sucht, oder bei Videokonferenzen den Pausenclown für deine menschlichen Kollegen spielt, solltest du erzieherisch tätig werden. Hilf deinem Hund, mit der neuen Situation zurechtzukommen, in dem du Grenzen setzt und diese konsequent einhältst. Schick ihn auf seinen Ruheplatz und üb das Kommando „Bleib“. Zieh die Übung so lange durch, bis er sich entspannt ablegt und vielleicht sogar eindöst.
Hast du Mühe, diese Übung umzusetzen, kann eine Transportbox für Hunde Abhilfe leisten. Falls das für deinen Vierbeiner neu ist, musst du ihn schrittweise daran gewöhnen. Auf keinen Fall darf er die Box als Bestrafung empfinden! Beleg seinen neuen Rückzugsort mit positiven Gefühlen: Füttere ihn in der Box – zuerst bei offener, dann bei angelehnter und schließlich bei geschlossener Tür. Dehn seine Zeiten in der Box langsam aus und achte am Anfang darauf, die Tür zu öffnen, bevor er es einfordert. So gewöhnt sich deine Fellnase schnell an die Box.
Tipp der Redaktion: Bei aller Flexibilität, auch im Homeoffice gibt es Tage, die eng getaktet sind und Abgabetermine, die nahen. Steht dir einmal ein stressiger Tag bevor, kann es sinnvoll sein, einen Hundesitter zu beauftragen. So kommt dein Liebling nicht zu kurz und du kannst dich auf deine Arbeit konzentrieren.
- Keine Grenzen setzen:
Bekommt dein Vierbeiner Aufmerksamkeit, wenn er dich stört, etablierst du ein falsches Muster. Widersteh dem traurigen Hundeblick, auch wenn es schwer fällt. Denk daran: Das A und O ist liebevolle Konsequenz. - Zu wenig Ruhepausen:
Kinder toben durch dein Büro, der Paketdienst klingelt beharrlich und in der Küche sind die Handwerker? Kein Wunder, dass dein Hund nicht entspannen kann. Sorg dafür, dass er auf seinem Schlafplatz ungestört bleibt. - Der Hund verlernt allein zu bleiben:
Wenig macht das Rudeltier Hund glücklicher, als immer sein Rudel um sich zu haben. Gewöhnt er sich jedoch dran, überhaupt nicht mehr allein zu bleiben, können Trennungsängste beim Hund entstehen. Achte darauf, dass er regelmäßig zumindest kurze Zeiten allein zu Hause verbringt. - Zu wenig Beschäftigung für den Hund:
Ein Hund, der sich langweilt, kommt auf dumme Gedanken. Plan Gassirunden und Spielzeiten fest in deinen Tagesrhythmus ein.
In den Nachmittagsstunden dreht dein Vierbeiner so richtig auf? Dann ist der optimale Zeitpunkt für Hundespiele gekommen. Lass deiner Kreativität freien Lauf: Von Suchspielen, bei denen du Leckerlis oder Spielzeuge versteckst, Apportierspielen bis hin zu einem Agility-Parcours – alles ist möglich. Vielleicht hast du auch Spaß an gemeinsamen Fitness-Übungen oder einer Runde Canicross? Oder entspannst du lieber bei einer Doga-Stunde?
Gemeinsam in der Natur verbrachte Zeit ist zwar kaum zu schlagen, doch auch bei schlechtem Wetter oder Zeitmangel gibt es Möglichkeiten, deine Fellnase ausreichend zu beschäftigen: Intelligenzspielzeuge oder ein mit Leckerli befülltes Spielzeug, ein besonders leckerer Kauknochen oder ein Schnüffelteppich sorgen für Abwechslung. Im Sommer bietet sich der Sprung ins kühle Nass an – ganz gleich ob am See oder im Hundepool im heimischen Garten oder auf dem Balkon.
Du arbeitest im Homeoffice und denkst darüber nach, dir einen Hund anzuschaffen? Wir haben die wichtigsten Vor- und Nachteile für dich zusammengestellt:
PRO | CONTRA |
---|---|
Dein Hund muss nicht allein bleiben. | Damit der Hund nicht zur Ablenkungsquelle wird, muss er gut erzogen sein oder die Erziehung muss nachgebessert werden. |
Hunde beeinflussen die Work-Life-Balance positiv. | Ist die Arbeit im Homeoffice nur temporär, hat dein Hund eventuell Probleme damit, wenn er wieder allein bleiben muss. |
Du hast regelmäßig Bewegung an der frischen Luft. | Für Menschen, die keine Routinen mögen, oder nicht die Möglichkeit haben, feste Zeiten für ihr Tier einzuplanen, eignet sich die Bürogemeinschaft nicht. |
Studien zeigen: Hunde im Büro bauen Stresshormone ab, verbessern die Atmosphäre und steigern Produktivität und Kreativität. | |
Die Arbeit im Homeoffice – selbst, wenn nur vorübergehend - ist ideal, um Welpen einzugewöhnen, wofür man sich sonst Urlaub nehmen müsste. |
Wichtig: Einen Plan B musst du immer haben! Ist deine Arbeit im Homeoffice nur vorübergehend oder du kannst dich aus anderen Gründen nicht mehr kümmern, musst du alternativ eine Lösung für deinen Hund parat haben.
Zum Glück gibt es Hundetagesstätten (Hutas). Je nach Anbieter werden die Hunde Gassi geführt, sie können in einem Garten oder Freigelände mit Artgenossen toben oder bekommen sogar ein Training. Viele Hunde fühlen sich wohl in so einem Umfeld. Schau jedoch vorher, ob auch dein Hund zu so einer Einrichtung passt: Die Räumlichkeiten sollten gepflegt sein und das Gelände ausreichend groß. Die Betreuer interessieren sich für ihren neuen Schützling und wollen vieles über ihn erfahren. Ein Probetag kann zeigen, ob Hund und Huta zueinander passen. Nicht jeder Hund ist in so einem Umfeld gut aufgehoben. Vielleicht ist er dort von der Größe des Rudels überfordert oder benötigt mehr Zuwendung. Ein Dogsitter, der nur einen oder zwei Hunde in seiner eigenen Wohnung betreut, ist dann eine gute Alternative.
Liste: Die besten Tipps für eine harmonisches Miteinander im Homeoffice
- Ein geregelter Tagesablauf gibt deinem Hund Struktur.
- Ein ruhiger Schlafplatz sorgt für Entspannung.
- Vermeide Gefahrenquellen – mach dein Büro hundesicher.
- Liebevolle Konsequenz in der Erziehung sorgt für eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre.
- Sorg für Beschäftigung: Ein optimal ausgelasteter Hund ist der beste Kollege.