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Hund bellt – zu oft, zu laut, zu lang

20.11.2023 - Lesedauer: 11 Minuten

Kleiner bellender Jack Russell Terrier auf einer Wiese

Wenn der Hund scheinbar grundlos und ausdauernd zu jeder Tages- und Nachtzeit bellt, läuft etwas gewaltig falsch. Bevor du deinem Hund das Bellen abgewöhnen kannst, musst du aber herausfinden, warum er bellt. Lies in diesem Artikel, aus welchen Gründen Hunde bellen und was man dagegen tun kann.

Bellen gehört zum Hundsein dazu

Was unterscheidet den Hund vom Wolf? Das Bellen: Erwachsene Wölfe – und übrigens auch andere hundeartige Raubtiere wie Kojoten oder Schakale – bellen nur selten. Ihre Lautäußerungen unterscheiden sich stark von dem uns bekannten Hundegebell. Ein bellender Wolf gibt allenfalls ein kurzes, dumpfes Geräusch ab: als knappe Warnung oder im Kampf.

Das Bellen ist eine Lautäußerung, die charakteristisch für Haushunde ist. Es gehört zur natürlichen Hundekommunikation, ist aber bei Weitem nicht die einzige und die wichtigste Möglichkeit für unsere Vierbeiner, sich uns und ihren Artgenossen mitzuteilen. Neben Lautäußerungen wie dem Bellen, Jaulen, Winseln oder Knurren kommunizieren Hunde zum großen Teil über ihre Körpersprache. Mit ihren Artgenossen verständigen sie sich zudem über Duftnoten, die vor allem im Kot und im Urin zu finden sind.

Gibt es Hunderassen, die besonders bellfreudig sind?

Abgesehen von den individuellen Charakterunterschieden der Vierbeiner innerhalb einer Rasse gibt es tatsächlich Unterschiede in der Bellfreudigkeit.

Einige Hunderassen bellen mehr als andere, vor allem solche mit einem ausgeprägten Wach- oder Hüteinstinkt sowie Jagdhunde. Das ist verständlich, denn Wachhunde sollen anschlagen und Eindringlinge verbellen. Hütehunde müssen die Herde zusammenhalten und sich ihrem Besitzer über große Distanzen mitteilen. Jagdhunde kommunizieren innerhalb der Meute oder mit ihrem Herrchen oder Frauchen ebenfalls über gewaltige Entfernungen hinweg.

Zu den Hunderassen, die besonders viel bellen, gehören beispielsweise:

Und welcher Hund bellt nicht? So einen Vierbeiner gibt es zum Glück nicht. Aber es gibt Hunderassen, die nicht besonders bellfreudig sind.

Warum bellen Hunde?

Wenn Hunde bellen, kann das viele unterschiedliche Gründe und Bedeutungen haben:

  • Aufregung: Hunde werden laut, wenn sie sich freuen, aber auch bei Nervosität oder Stress.
  • Einfordern von Aufmerksamkeit: Ein gelangweilter Hund beginnt in der Regel nach einiger Zeit zu bellen, um Aufmerksamkeit zu erregen.
  • Territoriales Verhalten: Ein Vierbeiner, der am Gartenzaun oder an der Wohnungstür bellt, will auf sich aufmerksam machen. Er zeigt den Vorbeigehenden: Hier passe ich auf.
  • Aufforderung zu Aktivitäten: Du wirst es sicher schon erlebt haben. Dein Hund sitzt in der Spielhaltung vor dir und bellt dich an. Damit will er dir zeigen, dass er gerne spielen, toben oder spazieren gehen will.
  • Angst: Hunde bellen aus Unsicherheit, wenn sie sich unwohl fühlen oder Angst haben, vor allem, wenn sie allein gelassen werden.
  • Abwehren von Gefahren: Der Beschützer- und Wachinstinkt von Hunden kommt beim sogenannten Verbellen von Fremden zum Tragen
  • „Laut geben“: Mit diesem Bellen reagieren Hunde auf eine Aufforderung durch den Menschen.

Die große „Sprachpalette“ der Haushunde ist mutmaßlich eine Anpassung der Tiere an das Zusammenleben mit dem Menschen im Laufe der Domestikation. Auch andere typische „Hundegeräusche“ wie Winseln, Fiepen, Jaulen oder Knurren haben spezifische Bedeutungen und werden von den Vierbeinern in ganz bestimmten Situationen eingesetzt.

Hund bellt ständig: die häufigsten Gründe

Das Bellen eines Hundes ist also ein ganz normales Verhalten, mit dessen Hilfe das Tier sich dem Menschen sehr differenziert verständlich machen kann. Ein kurzes, situationsbezogenes Bellen gehört daher zum üblichen Verhaltensrepertoire des Hundes und sollte nicht abtrainiert werden.

Anders sieht es mit dem gefürchteten anhaltenden oder auffallend häufigen Bellen aus, das oft abfällig als Gekläff bezeichnet wird. Für dieses „Dauerbellen“ gibt es ganz unterschiedliche Gründe.

Langeweile

Ist ein Hund nicht ausgelastet und unterfordert, besteht die Gefahr, dass er „Unarten“ entwickelt. Manche Tiere beginnen, Möbel anzunagen, manche fangen an, sich exzessiv an verschiedenen Körperpartien zu lecken. Andere wiederum vertreiben sich die Zeit mit ausgiebigen Kläffkonzerten.

Gehört dein Vierbeiner zu den gelangweilten Hunden, solltest du schnellstmöglich dafür sorgen, dass er körperlich und mental ausgelastet ist. Eine geeignete Beschäftigung muss zur Hunderasse und zum Charakter deines Hundes passen: Hundesportarten wie Agility oder Dogdancing können allzu quirlige Kläffer noch zusätzlich aufputschen. Besser geeignet sind bei solchen zur Aufregung und Nervosität neigenden Hunden lange Spaziergänge oder Hundesportarten, bei denen Konzentration und Geduld gefragt sind, wie Obedience oder Fährtenarbeit.

Ruhigere Zeitgenossen hingegen powern sich bei Agility, auf langen Fahrradtouren oder beim Canicross gut aus. Probiere einfach aus, was deinem Vierbeiner – und natürlich auch dir – Spaß macht und vor allem für ausreichend Auslastung sorgt.

Einsamkeit

Viele Hunde können nicht gut allein sein und machen ihrem Unmut und ihrem Gefühl von Verlassenheit mit Gebell Luft. Diese Vierbeiner haben es meist nicht gelernt, allein zu bleiben, und geraten jedes Mal in Panik, wenn sich die Tür schließt und ihre Bezugsperson verschwindet. Bei solchen Hunden ist ein langsames und geduldiges Training zum Alleinsein nötig. Tipps und Tricks, die dich dabei unterstützen, mit deinem Hund zu üben, findest du in unserem Beitrag „Hund allein lassen“. Auch erwachsene Hunde können noch lernen, allein zu bleiben. Manchmal brauchen sie etwas länger; daher sind Geduld und Fingerspitzengefühl erforderlich.

Aufmerksamkeit

Viele Hunde bellen laut und ausdauernd: Damit wollen sie unbedingt die Aufmerksamkeit ihres Menschen erregen. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein: Der Hund kann Beachtung von dir fordern, weil er dir etwas zeigen oder dich zu einer bestimmten Handlung auffordern möchte, etwa Gassi gehen oder Füttern. Bei einem solchen Verhalten ist ein Training hilfreich und notwendig, um die Bellfreudigkeit des Tieres zu kanalisieren. Es kann allerdings ebenso sein, dass sich dein Hund in einer Not- oder Konfliktsituation befindet und er durch das Bellen deine Hilfe anfordert.

Schmerz

Wenn dein Hund eigentlich kein „Kläffer“ ist, damit aber urplötzlich und ohne offensichtlichen Anlass beginnt, könnte es ein Anzeichen für gesundheitliche Probleme sein. Wenn ein Hund bellt, handelt es sich unter Umständen um eine Schmerzäußerung oder einen Hinweis auf ein neurologisches Problem.

Manche Hunde bellen nachts, ohne dass es dafür einen ersichtlichen Anlass gibt. Wenn dein Hund im Schlaf bellt, können psychische oder körperliche Probleme dahinterstecken. Allerdings ist es genauso gut möglich, dass dein Vierbeiner nur geträumt hat.

Übrigens: Ständiges Bellen kann bei Hunden eine Laryngitis (Kehlkopfentzündung) begünstigen. Schon allein deswegen solltest du ausdauerndem Gebell Einhalt gebieten.

Hunden das Bellen abgewöhnen

Möchtest du deinem Vierbeiner das Bellen abgewöhnen, musst du erst einmal herausfinden, warum der Hund bellt. Beobachte ihn in den betreffenden Situationen genau; dokumentiere das Bellen ggf. schriftlich. So ist es meist leichter, ein bestimmtes Verhaltensmuster zu erkennen. Auf keinen Fall solltest du das Bellen des Hundes durch Bestrafung unterdrücken. Der Hund wird das Bellen vielleicht kurz einstellen, doch das Problem wird dadurch nicht gelöst.

Lobe und belohne deinen Hund stattdessen, wenn er das Bellen einstellt. Stillsein auf Zuruf ist ein Signal, das du auch einem älteren Hund mit Liebe und Leckerli beibringen kannst und das in vielen Situationen hilfreich ist. Zum Beispiel dann, wenn dein Hund dich mit aufforderndem Bellen zum Spielen oder Gassigehen auffordert. In solchen Situationen solltest du nämlich auf Ruhe bestehen.

Hund bellt, wenn er allein bleibt

Manche Hunde bellen beständig, wenn sie allein sind. Auslöser für diese Art von Gebell ist in vielen Fällen Trennungsangst. Hunde sind Rudeltiere und ihre Bezugspersonen sind ihr Rudel. Sie bleiben nicht gerne allein, sondern fühlen sich am wohlsten inmitten ihrer Familie.

Verlustängste, die mit Gebell kompensiert werden, können durch schlechte Erfahrungen oder gar Störungen in der frühen Mutter-Welpe-Beziehung ausgelöst werden. Welpen sollten erst ab einem Alter von zwölf Wochen von ihrer Mutter und ihren Geschwistern getrennt werden. Eine frühere Trennung kann sich negativ auf die Entwicklung der Tiere auswirken.

Ist der Welpe einmal bei dir zu Hause, solltest du möglichst bald mit dem Training zum Alleinbleiben beginnen. Bringe dem Tier frühzeitig bei, stundenweise ohne deine Anwesenheit auszukommen, und sorge für genügend Auslastung, sodass der Hund auch Ruhephasen gelassen hinnimmt. Allerdings sollte ein Welpe nie länger als zwei Stunden am Stück allein sein.

Bestärke den Vierbeiner nicht in seinem „klammernden“ Verhalten – aufwendige Abschiedsrituale und Willkommensfreuden solltest du vermeiden. Hunde, die von klein auf gelernt haben, für eine gewisse Zeit ohne ihren Besitzer auszukommen, bellen auch nicht, wenn sie allein bleiben.

Bekommst du das Problem des Bellens während deiner Abwesenheit nicht in den Griff, solltest du dir Unterstützung bei einem qualifizierten Hundetrainer holen. Dieser wird mit dir und deinem Hund ein Training absolvieren, um den Stress für deinen Vierbeiner zu reduzieren und das Gebell weitestgehend abzustellen.

Wichtig: Laut deutscher Rechtsprechung gilt Dauergebell als belästigende Lärmemission. Unterlassungsklagen und die Verhängung von Bußgeldern sind möglich. Achte daher darauf, dass dein Vierbeiner nicht übermäßig laut und oft bellt, damit deine Nachbarn keinen Grund für Beschwerden haben.

Hund bellt Besuch an

Viele Hundehalter kennen die Situation: Kaum klingelt es an der Tür, springt der Vierbeiner auf und bellt. Einige schrecken auch nicht davor zurück, die Besucher anzubellen, was viele Menschen als sehr unangenehm empfinden.

Dieses Erregungsbellen zeigt, dass der Hund unter Spannung steht, die er über das Bellen abbaut. In der Regel laufen diese Hunde auch nervös hin und her und wedeln mit dem Schwanz. Hunde bellen in dieser Situation aus unterschiedlichen Gründen: Sie bewachen ihr Territorium (Revierverhalten), beschützen ihr Rudel und/oder wollen deine Aufmerksamkeit erregen.

Ganz gleich, was dahintersteckt, übertriebenes Bellen bei Besuchern ist inakzeptabel. Deine Gäste könnten Angst vor Hunden haben, insbesondere, wenn diese sich wie toll aufführen. Mit folgenden Übungen und Strategien lernt dein Hund, das Bellen beim Klingeln einzustellen:

  • Verknüpfe die Türklingel mit dem Ruheplatz des Hundes. Wann immer es klingelt, schickst du deinen Vierbeiner auf seine Decke bzw. in sein Körbchen. Hast du das eine Weile geübt, wird es für deinen Hund zur Routine. Er wird automatisch auf seinen Platz gehen, wenn es an der Tür klingelt, und dort warten, bis du ihn holst. Dies hilft besonders bei Hunden, die Menschen anbellen, und du ihnen das abgewöhnen möchtest.
  • Sollte der Hund beim Klingeln aufspringen, stoppe ihn direkt: Unterbrich seinen Bewegungsimpuls, wenn er aufstehen will, und schiebe ihn zurück auf seinen Platz. Je konsequenter du dies verfolgst, desto schneller wird er ruhig liegen bleiben, weil er weiß, dass für ihn kein Handlungsbedarf besteht, wenn es klingelt.
  • Bellt der Hund auch auf seinem Platz, kann etwas zum „Knautschen“ im Maul Abhilfe schaffen. Ein solcher Dummy erfüllt mehrere Zwecke: Das Bellen endet, da das Maul voll ist. Der Hund ist abgelenkt, weil er etwas zu tun hat, und die Kieferbewegung baut Spannung ab – ohne Lärm.
  • Besucher sollten den Hund begrüßen, ihn nur kurz und sanft streicheln, damit er sich nicht aufregt. Eure Bewegungen sollten langsam und ruhig und die Stimmen tief sein.

Ein solches Training erfordert Zeit, Geduld und vor allem Konsequenz. Fordere nicht zu viel von deinem Tier und gib ihm die Zeit, die es benötigt.

Hund bellt aus Angst

Hat der Hund Angst, wird es ihm helfen, wenn du ihn beruhigst, ihm zur Seite stehst und Sicherheit gibst, etwa durch Streicheln oder Handauflegen. Viele Vierbeiner haben beispielsweise vor Gewitter oder Feuerwerk Angst und beginnen dann aufgeregt zu bellen. In solchen Situationen solltest du den Hund auf keinen Fall allein lassen.

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Hund bellt andere Hunde an

Dein Hund bellt andere Hunde an? Für dieses Verhalten gibt es kein pauschales Rezept. Zuerst musst du die Ursache finden, denn die bestimmt das Training. Wenn Hunde Artgenossen anbellen, kann dahinter Angst, Aggression oder Aufforderung zum Spiel stecken. Gelingt es dir nicht, den Grund allein herauszufinden, frage einen Hundetrainer um Rat.

Hund bellt andere Menschen an

Wenn ein Vierbeiner Spaziergänger, Passanten, Postboten oder Freunde anbellt, kann das auf Dauer sehr anstrengend werden. Du solltest deinem Hund dieses Benehmen daher sofort abtrainieren. Oft steckt Angst oder Unsicherheit hinter dem Bellen. Besitzt du einen Hund aus dem Tierschutz, können auch schlechte Erfahrungen zu diesem Verhalten führen. Hier ist besonders viel Geduld gefragt.

Das Anbellen anderer Menschen kannst du deinem Hund nur mit einem intensiven Training abgewöhnen. Dabei musst du ihm Sicherheit und Geborgenheit vermitteln, dem Vierbeiner aber gleichzeitig klarmachen, wer der Rudelführer ist. Helfen können Ablenkung, etwa mit einem Leckerli oder einem Spielzeug, antrainierte Abbruch-Kommandos oder Entspannungssignale.

Bellen gehört zum normalen Hundeverhalten, sollte aber nicht überhandnehmen. Neigt dein Hund zu ausdauerndem Bellen, solltest du ihm das schnell abtrainieren.

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