Dein Hund ist gestorben – ein würdevoller Abschied von der geliebten Spürnase
05.05.2023 - Lesedauer: 4 Minuten
Der Tod des geliebten Vierbeiners ist für jede:n Halter:in eine dunkle Stunde und ein schrecklicher Verlust. Über die Jahre hat sich eine innige Beziehung entwickelt – ein Verhältnis, das man Außenstehenden nur schwer erklären kann. Wenn das Körbchen leer ist und die Gassirunde ausfällt, kann die Trauer überwältigend sein. Trotzdem musst du darauf vorbereitet sein, Entscheidungen zu treffen, wenn dein Hund verstorben ist.
Nach langer Krankheit oder unverhofft: Warum ist dein Hund gestorben?
Mit dem Tod eines geliebten Vierbeiners zurechtzukommen ist nie einfach. Unter welchen Umständen er ums Leben gekommen ist, kann einen starken Einfluss auf deinen Trauerprozess und deinen Umgang mit dem Verlust haben. Ist dein Hund eine betagte Grauschnauze oder leidet unter einer nur schwer oder gar nicht mehr therapierbaren Krankheit, hast du Zeit, dich mit der Situation vertraut zu machen und Abschied zu nehmen. Je gefestigter du bist und je mehr Ruhe du in dieser letzten Phase für deinen Liebling ausstrahlen kannst, umso sicherer fühlt er sich bei dir.
Gründe für den Tod des Vierbeiners
- Altersschwäche: Wenn dein Hund in die Jahre gekommen ist und seine natürliche Lebenszeit sich dem Ende zuneigt, ist es für alle Seiten das ideale Szenario, wenn er auf natürliche Weise einschläft – leider passiert dies nur in den seltensten Fällen.
- Euthanasie: Ist dein Hund krank und es bestehen keine Therapieaussichten mehr, kann die Euthanasie ein letzter Liebesdienst an deinem Vierbeiner sein. Auch, wenn er durch altersbedingte Einschränkungen unter unzumutbaren Schmerzen leidet, solltest du über diesen Weg nachdenken.
- Unfälle mit Todesfolge: Tödliche Unfälle geben dir als Tierhalter weder Zeit für eine emotionale Vorbereitung noch für einen Abschied von deinem Hund. Ein Unfalltod kann dich daher mit besonders großer Wucht treffen.
- Sonstige Komplikationen: Vergiftungen oder schwere Verletzungen und dergleichen stellen Hundehalter nicht selten vor eine schwere Entscheidung. Je nach Situation muss zwischen Behandlungsmaßnahmen, die das Leiden des Tiers womöglich mit ungewissem Ausgang verlängern, und einer Euthanasie entschieden werden. Ein schwerer, von vielen Umständen abhängender Konflikt.
Wann muss dein Hund eingeschläfert werden?
In manchen Situationen ist eine fachkundige tierärztliche Euthanasie der beste Weg, deinem treuen Begleiter beim Sterben beizustehen. Das Wort Euthanasie kommt aus dem Altgriechischen und setzt sich zusammen aus dem Wort „eu“ (gut, richtig, schön) und „thánatos“ (der Tod, das Sterben) – ein guter Tod, also. Kein:e Hundehalter:in wird sich diese Entscheidung leicht machen, und auch der Tierarztberuf kennt schönere Seiten. Doch Tiere vor einem leidvollen Todeskampf bewahren zu können, ist ein Segen. Selbstvorwürfe sind in einer Situation, in der es für deinen Hund keinen anderen gangbaren Weg mehr gibt, nicht angebracht. Lass dich ausführlich tierärztlich über seinen Gesundheitszustand, seine Therapiemöglichkeiten und den richtigen Zeitpunkt für eine Euthanasie beraten, wenn du bemerkst, dass dein alter Hund sich zurückzieht, nicht mehr fressen und trinken mag und seine Lebensfreude verliert. Eine fachgerecht ausgeführte Euthanasie ist für deinen Hund schmerzlos: Eine Kombination aus einem Beruhigungsmittel und einem stark dosierten Narkosemittel sorgt dafür, dass das Tier schlafend stirbt. Um deinem Hund in seinen letzten Stunden Stress zu ersparen, kannst du dich erkundigen, ob die Euthanasie in seiner gewohnten Umgebung möglich ist. Zahlreiche Tierärzt:innen bieten diese Art von Hausbesuch an. Die Kosten für die Euthanasie sind nach der Tierärztlichen Honorarinformation (THI) geregelt und liegen inklusive der erforderlichen Medikamente im Durchschnitt bei etwa 100 Euro.
In den letzten Stunden ist es deine Aufgabe, deinem sterbenden Vierbeiner ein stressfreies Ende zu ermöglichen. Das bedeutet vor allem, dass du Ruhe ausstrahlst – selbst, wenn das Ende unter dramatischen Umständen stattfindet. Bereite dich mental schon in unbeschwerten Zeiten auf den Ernstfall vor: Suche dir eine Vertrauensperson, die dir zur Seite steht. Entscheide vorab, ob du beim Einschläfern dabei sein möchtest und was danach passieren soll. Auf vielen Tierfriedhöfen kannst du zum Beispiel schon weit im Vorfeld eine Grabstätte reservieren. Vielleicht beruhigt es dich, wenn du eine entsprechende Vorsorge triffst?
Was ist zu tun, wenn dein geliebter Vierbeiner verstorben ist?
Wenn du von deinem treuen Begleiter Abschied genommen hast, stellt sich als erstes die Frage, was mit seinen sterblichen Überresten geschehen soll. Grundsätzlich gibt es die folgenden Möglichkeiten:
- In die Tierarztpraxis bringen: Wenn dein Hund in der Tierarztpraxis euthanasiert wird und du keinen anderslautenden Wunsch äußerst, wird sein Körper der örtlichen Tierkörperbeseitigung zugeführt. Dies ist auch deine Anlaufstelle, wenn du keine andere Möglichkeit hast, die Bestattung deines Hundes vorzunehmen.
- Auf dem eigenem Grundstück beisetzen: In Vorarlberg, Kärnten, Salzburg, Niederösterreich, Tirol, im Burgenland und in der Steiermark ist das Begraben eines Tieres auf dem eigenen Grundstück nur mit behördlicher Genehmigung und mit bestimmten Einschränkungen erlaubt. In Wien und Oberösterreich dürfen Tiere nicht auf dem eigenen Grundstück begraben werden. Es wird von der Abfuhrpflicht nur dann abgesehen, wenn es sich um einen Tierfriedhof handelt. Das Bestatten am Waldesrand oder in freier Natur ist generell verboten! Informationen zu den genauen Bestimmungen in deiner Region, erhältst du auf deinem Magistrat oder bei deiner Gemeinde.
- Ein Tierbestattungsunternehmen beauftragen: Das Angebot der Tierbestattungsunternehmen ist vielfältig. Neben klassischen Tierfriedhöfen und Naturfriedhöfen, die Einzel- und Sammelgräber anbieten, gibt es auch Bestattungsunternehmen, die sich auf die Kremierung von Haustieren spezialisiert haben. Auch die Urne kann auf einem Tierfriedhof beigesetzt werden, oder du entscheidest dich für eine Schmuckurne, die du mit nach Hause nehmen kannst. Selbst Edelsteinbestattungen werden angeboten: Dabei wird ein Teil der Asche zu einem Edelstein verarbeitet, der anschließend beispielsweise in einen Ring, eine Halskette oder ein Halsband eingelassen werden. Am besten informierst du dich schon vorab, welche Bestattungsmöglichkeit für dich in Frage kommt. Die Kosten variieren, weil auch die Leistungen sehr unterschiedlich sind.
Ein letzter Ruheplatz in der Natur
Die Natur gibt uns Kraft und spendet Trost. Durch die Kooperation von paxnatura Naturbestattungen und Fressnapf Österreich kannst du deinem geliebten Haustier nach seinem Ableben einen Platz im Grünen ermöglichen.
Auf den Naturfriedhöfen findet dein Liebling einen idyllischen letzten Ruheplatz. Dir gibt das Grab einen Ort, den du besuchen kannst und der deinen Erinnerungen Raum gibt. Die Grabpflege übernimmt die Natur, die bekanntermaßen die beste Gärtnerin ist. Erfahre mehr zu den vier Waldfriedhöfen von paxnatura und insbesondere zu den herrlichen Kastanienwiesen sowie den einzelnen Beisetzungsmöglichkeiten.
Hinweis: Fressnapf möchte dich in dieser schwierigen Zeit unterstützen, daher erhalten unsere Pfotenclubmitglieder auf eine Naturtierbestattung -15% Rabatt und eine Erinnerungstafel aus Holz im Wert von 79,- Euro. Hier kannst du Pfotenclubmitglied werden.
Daran musst du denken, wenn dein Hund verstorben ist
- Du musst zunächst die Entscheidung treffen, was mit den sterblichen Überresten geschehen soll und gegebenenfalls ein Tierbestattungsunternehmen beauftragen.
- Lässt du deinen Hund einschläfern, lass dir in der Tierarztpraxis eine Euthanasiebestätigung ausfüllen. Du brauchst sie zum Beispiel zur Abmeldung der Hundeabgabe.
- Melde deinen Hund bei der Hundeabgabe ab. Dazu kannst du online ein Formular (Hundeabmeldung) ausfüllen.
- Kündige deine Tierhalterhaftpflichtversicherung.
- Falls dein Hund eine Tierkrankenversicherung hatte, reiche die Kündigung ein.
- War dein Hund bei einem Haustierregister wie Tasso oder einer anderen Haustierdatenbank eingetragen, melde ihn als verstorben.
- Gibt es noch Verträge, die du kündigen musst? Vielleicht eine geplante Urlaubsbetreuung, einen Huta-Vertrag, ein Futterabonnement oder eine Dogwalking-Vereinbarung?
Wie gehst du mit der Trauer um deinen Hund um?
Trauer ist wichtig, Trauer ist individuell und Trauer braucht Zeit. Es kann dauern bis der Schmerz über den Verlust eines verstorbenen Hundes vergeht. Vielleicht suchst du Trost in der Gemeinschaft? Tauscht dich mit anderen Betroffenen aus, die diesen Verlust schon erlebt haben. Es gibt auch Chats und Foren, in denen sich Hundefreund:innen gegenseitig beistehen. Nicht alle Bekannten werden deine Trauer verstehen. Sätze wie “Das war doch nur ein Tier” sind wenig hilfreich. Suche dir ein Netzwerk, in dem du dich verstanden fühlst und gib dir Zeit, mit der Situation fertigzuwerden.
Musst du Kinder trösten: Jungen Kindern hilft oft die Vorstellung von einem „Hundeparadies“ oder einer „Regenbogenbrücke“. Für ältere Kinder sind Rituale wichtig: Beerdigung und Grabstein, an dem der Hund besucht werden kann, bieten Raum zur Trauer. Auch wenn du wahrscheinlich immer traurig sein wirst, dass dein Hund nicht mehr an deiner Seite sein kann, so werden mit der Zeit die schönen Erinnerungen überwiegen und die Dankbarkeit, für all die guten Jahre mit deinem vierbeinigen Freund.