American Cocker Spaniel – ein tierischer Begleiter für Groß und Klein
14.09.2023 - Lesedauer: 5 Minuten
Der American Cocker Spaniel gehört zu den wenigen mittelgroßen Hunderassen, die ohne Einschränkungen für Ersthundebesitzer und Familien mit kleinen Kindern geeignet sind. Wie jeder Hund braucht auch der „Ami“ eine konsequente Erziehung, passende Auslastung und klare Regeln im Alltag. Mit einem gut erzogenen, gepflegten American Cocker bist du überall gern gesehen und hast einen liebenswerten, vierbeinigen Begleiter in allen Lebenslagen.
Wie der Name vermuten lässt, ist der American Cocker Spaniel eng mit dem English Cocker Spaniel verwandt: Beide haben die gleichen Urahnen. Erst vor gut 100 Jahren entwickelte sich aus den nach Amerika exportieren English Cocker Spaniels eine eigene Zuchtlinie. In den 40er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurde der American Cocker Spaniel dann als eigenständige Hunderasse anerkannt.
Schon zu Beginn, aber vor allem in den letzten Jahrzehnten schlug der amerikanische Cocker züchterisch eine andere Richtung ein. Schon äußerlich unterscheidet er sich deutlich von seinem englischen Verwandten: Er ist kleiner, kompakter und hat eine kürzere Nase. Auch im Wesen sind deutliche Unterschiede spürbar. Während der English Cocker in einigen Linien bis heute zur Jagd gezüchtet und eingesetzt wird, ist der American Cocker seit Langem ein reiner Familien- und Begleithund. Seine Härte, der hohe Energielevel und der Jagdtrieb wurden zugunsten eines besonders ausgeglichenen Temperaments reduziert.
Überall dabei zu sein – das liegt dem American Cocker im Blut. Er hat ein offenes, freundliches, liebenswertes Wesen und geht voller Begeisterung auf jeden Vier- und Zweibeiner zu. Aggressivität oder Ängstlichkeit ist ihm fremd, wenn er in einem passenden Umfeld und mit guter Sozialisierung aufwächst. Er liebt es zu spielen und erheitert mit seinen Possen große und kleine Hundefans.
Seine rassetypische Bewegungsfreude lebt der American Cocker beim Rennen ohne Leine aus. Er liebt es, sich den Wind um die Nase wehen zu lassen und braucht regelmäßig lange Spaziergänge mit der Möglichkeit, mal richtig Gas zu geben. Mit tiefer Nase einer Spur zu folgen, steckt ihm bis heute in den Genen.
„Will to please“ – die Bereitschaft zur Kooperation – ist für den lebhaften Cocker eine Selbstverständlichkeit. Er ist äußerst gelehrig und gilt als leicht erziehbar. Clever wie er ist kann es aber auch vorkommen, dass er ein Kommando freundlich wedelnd ignoriert, um stattdessen ein Spiel vorzuschlagen. Weißt du das mit einem Lachen zu nehmen und bleibst mit freundlicher Konsequenz am Ball, wirst du wenig Probleme haben, einen folgsamen, loyalen Begleiter für jede Situation im Alltag zu formen.
Der American Cocker passt in nahezu jedes Zuhause. Ob kleine Wohnung oder Haus mit Garten – der Ami findet immer ein gemütliches Plätzchen. Wichtig ist, dass er genügend Auslauf und Bewegung bekommt. Dank seines freundlichen Wesens kommt er auch auf belebten Hundewiesen gut zurecht. Sozialisiere ihn in den ersten Monaten im neuen Zuhause gut – Hundeschulen und Welpen-Spielgruppen helfen dir dabei, deinem kleinen Cocker den richtigen Umgang mit anderen Hunden zu vermitteln.
Der Ami passt sich gut seinen Menschen an. Gehörst du zu den aktiven Zeitgenossen, die ihren Hund zum Wandern, Radeln oder Reiten mitnehmen, entwickelt sich dein American Cocker zur echten Sportkanone. Er kann stundenlang laufen und kennt keine Müdigkeit. Ist der liebenswerte Vierbeiner Begleiter für ältere Menschen, kommt er auch mit einem ruhigeren Leben zurecht. Vielleicht findet sich zusätzlich in der Nachbarschaft jemand, der regelmäßig mit ihm einen langen Spaziergang macht oder ausgiebig spielt? Je weniger der muntere Cocker sich bewegt, desto mehr musst du auf seine Ernährung achten – American Cocker neigen zum Übergewicht, wenn das Verhältnis zwischen Futtermenge und Bewegung nicht stimmt.
Mit Leckerli-Suche – sei es in der Wohnung, im Garten oder beim Spazierengehen – bietest du deinem Hund eine wunderbare Möglichkeit, seine empfindliche Nase arbeiten zu lassen. Verstreue ab und zu seine Tagesration Trockenfutter im Gras – so muss er sich das Futter erarbeiten und hat dabei Spaß und Bewegung in einem.
Kein Traumhund ohne Arbeit – beim American Cocker Spaniel ist das die Pflege. Das dichte, seidige Fell musst du regelmäßig bürsten und von Kletten, Zweigen und anderen Sammelgütern des Spaziergangs befreien. Trimme auch die Befederung an den Beinen, schere deinen American Cocker aber auf keinen Fall: Das zerstört seine besondere Fellstruktur, die ihn bei Wind und Wetter trocken hält.
Widme den Ohren deines Cocker Spaniels besondere Aufmerksamkeit. Ihre Länge und die dichte Behaarung sorgen dafür, dass die Ohren oft beim Fressen in die Schüssel hängen. Die verklebten Haare müssen nach dem Fressen gereinigt werden. Entferne zudem stets Haare und Dreck in den Ohren, um schmerzhafte Ohrentzündungen zu vermeiden.
Auf gesundheitlicher Seite hat der American Cocker einige Päckchen zu tragen. Von Augen- und Ohrproblemen über Gelenkserkrankungen wie Hüftgelenks- und Ellenbogendysplasie, Epilepsie, Herzerkrankungen und Allergien bis hin zu Stoffwechselproblemen und Leberfunktionsstörungen reicht die Bandbreite an rassetypischen Erkrankungen. Du solltest daher den Züchter des gewünschten Welpen sorgfältig auswählen. Eine Liste der vom VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) anerkannten Züchter findest du auf deren Homepage. Die Eltern der Welpen werden im Rahmen der Zuchtzulassung ausgiebig untersucht, um eine Zucht mit gesunden Tieren zu ermöglichen.
Bei der Aufzucht des Welpen ist weniger mehr: Lass ihn anfangs nicht Treppen steigen oder von der Couch springen, um die Gelenke zu schonen. Die Länge der Spaziergänge muss dem Alter des Welpen oder Junghundes angepasst werden. Eine gesunde, mengenmäßig auf seine Auslastung angepasste Ernährung ist wichtig für ein langes Leben. Im besten Fall kann der American Cocker Spaniel bis zu 15 Jahre alt werden.
SteckbriefAmerican Cocker Spaniel
Rasse: | American Cocker Spaniel |
Herkunft: | USA |
Klassifikation: | Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde, Sektion Stöberhund |
Größe: | 34 bis 37 Zentimeter (Hündinnen), 37 bis 39 Zentimeter (Rüden) |
Gewicht: | 11 bis 14 Kilogramm, wobei Hündinnen leichter sind |
Körperbau: | mittelgroß, kompakt, sportlich, elegant |
Augen: | dunkle, große Augen mit ernstem Blick |
Ohren: | lange, dicht behaarte Hängeohren, tief herabhängend |
Fell und Farbe: | viele Fellfarben von hellem Braun bis Schwarz, auch gescheckt |
Besonderheiten: | wunderbarer, leicht erziehbarer Begleiter für Menschen jeden Alters |
Charakter | anhänglich, loyal, wachsam, freundlich, gelehrig und fröhlich |
Gesundheit: | relativ anfällige Rasse mit einer Vielzahl von rassetypischen Erkrankungen, Kauf aus geprüfter Zucht unbedingt empfehlenswert |
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