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Osteuropäischer Schäferhund – zuverlässiger Wach- und Diensthund aus Russland

05.05.2023 - Lesedauer: 4 Minuten

Osteuropäischer Schäferhund liegt wachsam auf einer Wiese im Park

Der Osteuropäische Schäferhund ist die größere und schwerere Ausführung des Deutschen Schäferhundes. Diese Rasse blüht richtig auf, wenn sie zeigen darf, was sie kann. Sie führt Befehle willig aus und ist mit Konzentration und Eifer bei der Sache. Mit diesem Vierbeiner hast du einen treuen Begleiter an deiner Seite, der Haus und Hof sorgsam im Auge behält und Fremde zuverlässig ankündigt.

Russischer Verwandter des Deutschen Schäferhundes

Die Geschichte des Osteuropäischen Schäferhundes begann Anfang des 20. Jahrhunderts in der UdSSR: Das Militär züchtete dort ab den 1930er-Jahren einen Dienst- und Gebrauchshund, der in der Lage sein sollte, Soldaten, Polizisten und andere Hundeführer unter unterschiedlichen klimatischen Bedingungen zu unterstützen. Als Grundlage diente der Deutsche Schäferhund. Seit 1947 kümmerte sich überwiegend der Zwinger „Krasnaja Swesda“ um die Entwicklung dieses Hundetyps. Bei der Zucht kamen sowohl reinrassige Hunde als auch talentierte Mischlinge zum Einsatz. Das Ergebnis war ein belastbarer, zuverlässiger und vielseitig verwendbarer Gebrauchshund.

Der wesensfeste Vierbeiner wurde bald der am häufigsten eingesetzte Arbeitshund der UdSSR und ist auch heute noch einer der beliebtesten Diensthunde Russlands. 1964 legten die Züchter erstmals einen einheitlichen Rassestandard fest. Dieser erhielt im Laufe der Jahre mehrere Anpassungen, die vorerst letzte erfolgte 2002.

1991 entstand die Russische Föderation – und mit ihr der russische Zuchtverband RKF. Er erkannte den Osteuropäischen Schäferhund als eigenständige Rasse an. Die nationale Anerkennung dieser Hunderasse unter Mitgliedsländern des Fédération Cynologique Internationale (FCI) ist bisher nicht durchgehend erfolgt: So gilt der russische Vertreter des Schäferhundes beim Verband deutscher Hundezüchter (VDH) nicht als eigenständige Rasse, wohl aber in Ländern wie Dänemark, Tschechien oder der Schweiz.

Charakter des Osteuropäischen Schäferhundes

Osteuropäische Schäferhunde gelten als ausdauernde Arbeitshunde mit großem Mut und hohem Leistungswillen. Sie ordnen sich dir problemlos unter und sind dir treue und anhängliche Begleiter. Viele Vierbeiner binden sich dabei eng an einen einzelnen Menschen und folgen ihm auf Schritt und Tritt. Dadurch eignen sich Osteuropäische Schäferhunde nur bedingt als Familienhund.

Osteuropäische Schäferhunde sind darüber hinaus ausgesprochen wachsam und betrachten Fremde stets mit Misstrauen. Dazu kommt ein ausgeprägter Schutzinstinkt. Bist du in Not, greifen diese Hunde beherzt und kampfbereit ein.

Osteuropäischer Schäferhund schaut in die Kamera

Erziehung und Haltung des Osteuropäischen Schäferhundes

Der intelligente Osteuropäische Schäferhund ist sehr aufmerksam und lernt schnell. Durch die innige Beziehung zu seinen Halterinnen und Haltern ist die Erziehung dieser Hunde relativ leicht. Mit positiver Verstärkung, viel Lob und Konsequenz bekommst du mit dem russischen Ableger der Schäferhunde in der Regel einen zuverlässigen und folgsamen Partner.

Aufgrund seines angeborenen Misstrauens allem Fremden gegenüber und dem wachsamen Verhalten ist eine sorgfältige Sozialisierung notwendig. Beim Besuch von Welpenspielgruppen und einer guten Hundeschule bringst du deinen jungen Hund in Kontakt mit anderen Menschen und Hunden. Diese positiven Erfahrungen erleichtern auch dir ein harmonisches Zusammenleben mit dem Osteuropäischen Schäferhund.

Da diese Rasse als reine Arbeitshunde gezüchtet wird, verspüren sie einen hohen Bewegungsdrang und wollen gefordert werden. Als Diensthunde bei Polizei, Bundeswehr und anderen Institutionen sind sie voll in ihrem Element. Auch als Such- und Wachhund eignet sich diese Rasse ideal.

Wenn du den Vierbeiner als Begleit- oder Familienhund halten möchtest, braucht er neben den täglichen Spaziergängen und Spielen weitere Beschäftigungsmöglichkeiten. Hundesport wie Agility, Flyball, Dogdance oder Obedience bieten hierfür ausgezeichnete Möglichkeiten. Darüber hinaus begleitet der Osteuropäische Schäferhund dich gern beim Joggen, Rad fahren oder Reiten.

Am wohlsten fühlen sich diese Hunde in einem Haus mit großem Garten. Für die reine Haltung in einer kleinen Stadtwohnung eignen sich diese bewegungsfreudigen, agilen Vierbeiner dagegen weniger gut. Hier ist es dann sehr wichtig, dass die Hunde regelmäßig gefordert und gefördert werden, damit sie geistig wie körperlich ausgelastet sind.

Pflege und Gesundheit des Osteuropäischen Schäferhundes

Der Osteuropäische Schäferhund hat ein wetterfestes, unempfindliches Fell. Es reicht aus, wenn du es ein- oder zweimal die Woche bürstest.

Grundsätzlich handelt es sich beim Osteuropäischen Schäferhund um eine robuste und widerstandsfähige Rasse. Jedoch neigt auch dieser Zweig der Schäferhunde zu Magendrehungen, füttere daher besser mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt und sorge für einige Stunden Ruhezeit nach dem Fressen.

Außerdem treten bei Osteuropäischen Schäferhunden öfter Gelenkserkrankungen wie Arthritis oder Hüftgelenksdysplasien auf. Sie werden durch Übergewicht begünstigt, Überlastung oder Bewegungsmangel fördern die Entstehung dieser Erkrankung zusätzlich. Kaufe deinen Osteuropäischen Schäferhund nur von einer verantwortungsvollen Züchterin oder Züchter. Deren sorgfältige Auswahl der Elterntiere und regelmäßige Gesundheitskontrollen wirken diesen Erkrankungen entgegen. Eine artgerechte Haltung und die Ernährung mit einem hochwertigen, auf die Bedürfnisse des Hundes abgestimmten Futter tragen ebenfalls zu einer langen Gesundheit der Tiere bei.

SteckbriefOsteuropäischer Schäferhund

Rasse:
Osteuropäischer Schäferhund
Herkunft:
Russland
Klassifikation:
nicht vom FCI anerkannte Rasse
Größe:
66 bis 76 Zentimeter (Rüden), 62 bis 72 Zentimeter (Hündinnen)
Gewicht:
35 bis 60 Kilogramm (Rüden), 30 bis 50 Kilogramm (Hündinnen)
Körperbau:
mittelgroßer bis sehr großer Hund mit kräftigem, muskulösen Körperbau
Augen:
dunkel, oval und leicht schräg gestellt
Ohren:
aufrecht, dreieckig und spitz
Fell und Farbe:
dicht, mittellang und fest anliegend in den Farbschlägen Schwarz, Schwarz mit gelben oder silbernen Abzeichen, Grau mit schwarzen Haarspitzen (Wolkung) sowie schwarzem Sattel und mehr oder weniger ausgeprägter Maske
Besonderheiten:
sehr guter Wach- und Diensthund, nur bedingt als Familienhund geeignet
Charakter
bewegungsfreudig, selbstbewusst, wachsam und ausgeglichen
Pflege:
unkompliziert
Gesundheit:
neigt zu Magendrehung und Hüftgelenksdysplasien

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