Pudel – liebenswerter Franzose mit Esprit
01.09.2023 - Lesedauer: 9 Minuten
Seine Schönheit macht ihn zum Star auf Ausstellungen, doch der agile Pudel ist alles andere als ein Modehündchen: Intelligent, sportlich und menschenfreundlich eignet sich der liebenswerte Hund als Familienmitglied ebenso wie für verantwortungsvolle Hundejobs. Ob du dich für einen winzigen Toypudel oder einen eindrucksvollen Großpudel entscheidest, ist zweitrangig: Diese besondere Rasse bezaubert in allen Dimensionen und Farbschlägen.
- Vom Entenjäger zum Gesellschaftshund
- Steckbrief Pudel
- Der Aufstieg des Pudels zum Modehund
- Wie sieht ein Pudel aus?
- Höhe und Gewicht der verschiedenen Pudel
- Was ist ein Teacup-Pudel?
- Pudel Mix: Beliebte Pudel-Mischlinge
- Pudel: Charakter
- Ist ein Pudel für Anfänger geeignet?
- Für wen eignet sich ein Pudel?
- Ist ein Pudel schwer zu erziehen?
- Wie viel Bewegung braucht ein Pudel?
- Pflege des Pudels
- Pudel-Welpen kaufen: Das solltest du beachten
- Wie viel kostet ein Pudel?
- Video "Alles über den Pudel"
Die Geschichte des Pudels reicht bis ins Mittelalter zurück. Man geht davon aus, dass die Rasse einst durch die Kreuzung eines Jagdhundes mit einem zotthaarigen Hütehund entstanden ist. Auf frühen Abbildungen wird der Pudel zumeist in mittlerer Größe dargestellt, was vermuten lässt, dass die ursprüngliche Form dieser Rasse eine mittlere Größe hatte, die einer Größe zwischen heutigen Klein- und Großpudeln entsprach.
In Deutschland gehört der Pudel zu den beliebtesten Hunderassen. Das Wort „Pudel“ leitet sich vom altdeutschen Wort für „puddeln“, also im Wasser planschen, ab. Ein Hinweis auf die frühe Verwendung der Pudel: Aufgrund der guten Schwimmfähigkeit dienten Pudel der Wassergeflügeljagd und apportierten als Jagdhunde Wassergeflügel. Die Jäger jener Zeit entwickelten eine spezielle Schur, um einerseits die Schwimmfähigkeit der Tiere zu verbessern und andererseits wichtige Organe vor der Kälte des Wassers zu schützen. So zierte dichtes Fell etwa die Bereiche über der Stirn, an Brust und Schultern sowie im Bereich der Fesseln. Damit der Hund besser schwimmen konnte, wurde sein Fell hingegen an Bauch, hinteren Schenkeln und der Lendengegend gekürzt.
SteckbriefPudel
Rasse | Pudel |
Herkunft | Frankreich |
Klassifikation | Gesellschafts- und Gebrauchshunde |
Größe | Toypudel 24 bis 28 Zentimeter – Zwergpudel 28 bis 35 Zentimeter – Kleinpudel 35 bis 45 Zentimeter – Großpudel 40 bis 60 Zentimeter |
Gewicht | Toypudel 2 bis 4 Kilogramm – Zwergpudel 3,5 bis 6 Kilogramm – Kleinpudel 7 bis 12 Kilogramm – Großpudel 18 bis 25 Kilogramm |
Körperbau | athletisch mit kurzem Rücken, hohe Rute, schmale Schnauze |
Augen | leicht schräg stehend |
Ohren | Hängeohren |
Fell und Farbe | Struktur wollig, gekräuselt, fein; Farben Schwarz, Weiß, Braun, Grau, Apricot, Rötlich, selten zweifarbig (nicht anerkannter Farbschlag), haart sich kaum |
Besonderheiten | vier Größen- und zwei Felltypen: Woll- und Schnürenpudel (länglich-gedrehte Locken) |
Charakter | agil, gelehrig, intelligent, freundlich, treu |
Pflege | aufwendige Fellpflege, tägliches Bürsten, regelmäßiges Baden, zweimonatlich Schur |
Gesundheit | Hüftgelenksdysplasie bei Großpudeln, Augenprobleme bei Kleinpudeln, Ohrenprobleme, Allergien, Patella-Luxation, Futtermittelunverträglichkeit |
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Frankreich gilt als Herkunftsland der heutigen Rassehunde. Im 18. Jahrhundert war der Pudel bei den Adeligen sehr begehrt und man begann ihn in kleineren Größen zu züchten. Schon bald wurde der freundliche Hund mit der leicht tänzelnden Gangart zum modischen Begleithund für Damen. Außerdem wurde der Pudel aufgrund seiner Fähigkeit, leicht Kunststücke zu erlernen, gerne auch auf Jahrmärkten zur Schau gestellt. Ende des 19. Jahrhunderts jedoch flachte das Interesse am Pudel ab, bis er in den 1920-er Jahren wieder populär wurde und vor allem in den 1960-er Jahren zum Modehund aufstieg.
Bei Pudeln unterscheidet man zwei Felltypen voneinander: Woll- und Schnürenpudel. Bei beiden Felltypen ist das Fell üppig und von feiner, wolliger Textur. Das Fell des Wollpudels ist stark gekräuselt, elastisch und bildet gleichmäßige Locken, während das Fell des Schnürenpudels typische Schnüren bildet, die mindestens eine Länge von 20 Zentimetern haben sollten. Das Fell eines Pudels ist einfarbig gefärbt in den Farben Schwarz, Weiß, Grau, Braun, Rotfalb oder Apricot. Das Fell apricotfarbener Pudel wird gegebenenfalls auch als golden wahrgenommen. Nicht zugelassene Farben sind hingegen Beige und seine helleren Abstufungen. Bei schwarzen, braunen, grauen, rotfalbenen oder apricotfarbenen Pudeln entspricht die Hautfarbe der des Fells. Weiße Pudel hingegen haben eine silbergraue Haut.
Die Augen eines Pudels sind schwarz oder dunkelbraun und mandelförmig. Bei braunen Pudeln kommen auch bernsteinfarbene Augen vor. Die Ohren eines Pudels sind typischerweise recht lang und herabhängend.
Eine Besonderheit der verschiedenen Pudel ist, dass sie sich in ihrer Höhe beziehungsweise Größe stark voneinander unterscheiden. Man unterscheidet zwischen vier unterschiedlichen Größen: Der kleinste, der sogenannte Toypudel, ist nur etwa 24 bis 28 Zentimeter hoch und wiegt zwischen 2 und 4 Kilogramm – ein Winzling gegenüber dem auch Königspudel genannten Großpudel. Der erreicht immerhin bis zu 60 Zentimeter Schulterhöhe und bringt 18 bis 25 Kilogramm auf die Waage. Abgesehen davon gibt es noch den Zwergpudel, der eine Höhe von 28 bis 35 Zentimetern und ein Gewicht von 3,5 bis 6 Kilogramm erreicht sowie den Kleinpudel, der 35 bis 45 Zentimeter hoch und 7 bis 12 Kilogramm schwer werden kann. Einige Menschen fragen sich: „Was ist der Unterschied zwischen dem Toy- und dem Zwergpudel?“ Der Unterschied beider Pudel liegt darin, dass der Toypudel noch etwas kleiner und leichter als der Zwergpudel ist.
In Anzeigen stößt man häufig auch auf eine Art Mini-Pudel, die als sogenannte Teacup Pudel angeboten werden. Es handelt sich hierbei jedoch um keine anerkannte Hunderasse, sondern um die bewusste Kleinzüchtung von Zwerghunderassen. Seriöse Züchter sehen von der Züchtung solcher Teacup Hunde ab, weil damit ein Gesundheitsrisiko für die Tiere einhergeht.
Bis heute erfreut sich der Pudel großer Beliebtheit. Auch wird der Pudel gerne mit anderen Hunderassen gekreuzt. Ein bekanntes Beispiel für einen Pudel-Mix ist etwa die Kreuzung aus Mops und Pudel, der sogenannte Pugapoo. Dabei handelt es sich um menschenbezogene und sehr gelehrige Hunde. Je nachdem, welche Gene beim jeweiligen Mischling stärker durchschlagen, kann das Fell eines Pugapoos eher dem kurzen, glatten Haarkleid eines Mopses ähneln oder dem gelockten Fell eines Pudels. Auch Größe und Gewicht (4,5 bis 13,5 Kilogramm) variieren je nach Exemplar.
Ein anderer populärer Pudel-Mischling ist der Goldendoodle. Dieser liebenswerte Mix aus Pudel und Golden Retriever erinnert mit seinem Aussehen an einen Teddybären und gilt aufgrund seines anhänglichen Wesens als idealer Familienhund. Außerdem eignet sich der Goldendoodle auch gut für Allergiker, da er dank der Pudel-Gene relativ wenig haart. Ein naher Verwandter und ebenfalls Pudel-Mix ist der Labradoodle, eine Mischung aus Pudel und Labrador.
Der Pudel-Charakter ist eine unwiderstehliche Mischung aus Intelligenz, Charme, gelehrigem Arbeitseifer, großer Freundlichkeit und Geselligkeit. Der Pudel sucht Anschluss an seine Menschen und möchte überall dabei sein. Dank dieser Eigenschaften ist der Pudel auch als talentierter Gebrauchs-, Blinden- und Schutzhund sowie Rettungshund im Einsatz. Zudem hat er einen Hang zur Selbstdarstellung und ein Showtalent: Pudel lieben es, zu gefallen und Anerkennung zu bekommen. Ist der Pudel ein „Kläffer”? Diese Frage lässt sich nicht pauschal für alle Pudel beantworten. Ob ein Hund ein Kläffer wird, hängt entscheidend von seinem Charakter und seiner Erziehung ab. So können sich bei unzureichender Erziehung auch unerwünschte Verhaltensweisen einschleichen, zu denen auch ein übermäßiges Kläffen gehören kann.
Wenn du dich für die Haltung eines Pudels interessierst, aber bislang noch keinerlei Hundeerfahrung hast, fragst du dich vielleicht, ob ein Pudel ein Anfängerhund ist. Da Pudel generell sehr gelehrig und leicht zu erziehen sind, sind sie grundsätzlich auch für Anfänger geeignet. Es gilt jedoch, sich vor dem Kauf genauestens mit dieser Hunderasse und ihren Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Gerade, wenn es sich um deinen ersten Hund handelt, solltest du unbedingt eine Hundeschule mit ihm besuchen – am besten von klein auf, sodass bereits dein Pudel-Welpe alle grundlegenden Hundekommandos lernt und durch den Kontakt mit anderen Hunden richtig sozialisiert wird.
Je nach Größe, eignet sich ein Pudel sowohl für das Leben auf dem Land als auch in der Stadt. Die geselligen und treuen Hunde eignen sich aufgrund ihrer Kinderliebe auch gut als Familienhund, ebenso wie für ältere oder alleinstehende Menschen. Wichtig ist allerdings, dass seine Besitzer die Bedürfnisse des Pudels erfüllen können. Der intelligente und lauffreudige Hund möchte entsprechend gefordert und ausgelastet werden.
Da das Pudelfell nicht haart, kann sich der Pudel außerdem für Allergiker eignen.
Seine Freundlichkeit und Intelligenz machen den Pudel zu einem leicht erziehbaren Hund. Machtgebaren oder Sturheit sind ihm fremd. Allerdings benötigt das Tier Anregung und Auslastung an deiner Seite. Bei der Haltung solltest du stets darauf achten, dass deinem Pudel nicht langweilig wird, denn unterforderte Tiere machen Unsinn. Obwohl Pudel aufmerksam sind, eignen sie sich nur bedingt als Wachhund. Mit ausreichend Auslauf und Spaziergängen fühlt sich der Pudel auch in einer Stadtwohnung wohl. Er zeigt im Haus keinen übermäßigen Bewegungsdrang. Bitte sichere einen vorhandenen Balkon gut ab, da die neugierigen Tiere dort leicht verunglücken können.
Pudel benötigen täglich Auslauf, denn sie sind sportlich veranlagt und bewegen sich gerne. Außerdem möchten diese intelligenten Hunde nicht nur körperlich, sondern auch geistig gefordert werden. Es ist daher ratsam, ihnen eine gesunde Mischung aus Bewegung und Denkaufgaben zu geben. Mit einem Pudel findest du außerdem einen ausdauernden Joggingpartner, der sich auch für Agility, Obedience und vor allem das Apportieren begeistern lässt.
Das hübsche Lockenfell des Pudels bedarf besonderer Pflege, die über gelegentliches Striegeln weit hinausgeht: Du musst den Hund täglich bürsten und, was bei anderen Rassen nur im Ausnahmefall erforderlich ist, auch regelmäßig baden. Die Bändigung der rasch wachsenden Wolle solltest du alle zwei Monate einem erfahrenen Hundefriseur anvertrauen oder dir entsprechendes Geschick mit dem Trimmer aneignen.
Wenn du einen Pudel-Welpen kaufen möchtest, ist es wichtig, dass du dich an einen seriösen Pudel-Züchter wendest, dem das Wohl seiner Tiere am Herzen liegt. Hier besteht für gewöhnlich auch die Möglichkeit, deinen Pudel-Welpen einige Male zu besuchen, bevor du ihn mit nach Hause nimmst. Das gibt euch beiden die Gelegenheit, einander kennenzulernen.
Alternativ kannst du dich auch beim Tierschutz oder in einem Tierheim nach einem Pudel umsehen. Wenn es nicht unbedingt ein reinrassiger Pudel sein muss, findest du hier vielleicht stattdessen auch einen Pudel-Mischling. Außerdem solltest du dich vor der Anschaffung umfangreich über die Rasse informieren und dir darüber bewusst werden, ob du den Bedürfnissen eines Pudels gerecht werden kannst – und das über mehrere Jahre hinweg, denn die Lebenserwartung eines Pudels ist hoch.
Der Preis für einen reinrassigen Pudel kann von Züchter zu Züchter variieren. Für einen Zwergpudel von einem seriösen Züchter kannst du beispielsweise mit einem Preis zwischen 1.000 und 2.500 Euro rechnen. Wenn du dir zum Beispiel einen Toypudel oder einen Pudel einer anderen Größe kaufen möchtest, kannst du dich auch im Tierheim oder beim Tierschutz erkundigen. Adoptierst du einen Hund aus dem Tierheim, zahlst du dort lediglich eine Schutzgebühr in Höhe von etwa 200 bis 300 Euro. Du solltest dir aber darüber im Klaren sein, dass ein Hund aus dem Tierheim in seinem Leben schon viele Erfahrungen – darunter auch schlechte – gemacht haben kann, die möglicherweise einen besonderen Umgang mit ihm bedürfen. Das liegt daran, dass der Tierschutz Pudel und andere Tiere, die sich in Not befinden, rettet und neu vermittelt. Deswegen eignet sich ein Hund aus dem Tierheim je nach Einzelfall eher für erfahrene Hundehalter, die den besonderen Bedürfnissen eines negativ geprägten Tieres gerecht werden. Manchmal sind aber auch ältere Pudel abzugeben, weil ihre Halter nicht mehr in der Lage sind, sich um sie zu kümmern. So kannst du unter Umständen einen liebenswerten erwachsenen Pudel aufnehmen, der ein neues Zuhause sucht.
Rasseportrait: Pudel
Was fällt euch zum Begriff „gelockte Hundeschönheit“ ein? Genau: ein Pudel. Er ist bekannt für seine Frisuren – aber er hat noch so viel mehr zu bieten! Mit seinem besonders liebenswerten Charakter ist er ein idealer Begleiter und Familienhund. In unserem Rasseportrait erfahrt ihr, was für ein wahrer Schatz in einem Pudel steckt.
Lern hier auch andere Pudel und Pudelmischlinge kennen:
- Zwergpudel: Durch dick und dünn geht der Zwergpudel mit seinem Halter und weicht ihm dabei nicht von der Seite. Der pfiffige Vierbeiner ist intelligent, witzig und ein idealer Familienhund.
- Kleinpudel: Der Kleinpudel ist ein aufgeweckter Vierbeiner, der nicht von deiner Seite weicht. Mit seinem Charme und unfreiwilliger Komik bringt er dich zum Staunen und zum Lachen. Ob auf Ausstellungen, beim Hundesport oder als Therapiehund in der Schule.
- Cockapoo: Als Kreuzung aus Cockerspaniel und Pudel vereint der Cockapoo (auch: Cockerdoodle und Cockerpoo) im Optimalfall die besten Eigenschaften beider Rassen.
- Schnoodle: Der Schnoodle, ein Mix aus Schnauzer und Pudel, zählt zu den beliebtesten Designerhunden. Welche Rasse dominiert, fällt individuell aus – in deinem Schnoodle steckt daher immer ein wenig „Überraschungs-Paket“.
- Goldendoodle: Der gutmütige Goldendoodle zählt zu den Hybrid-Hunderassen. Er entsteht aus der Kreuzung eines Golden Retrievers und einem Pudel – daher das charakteristische Teddy-Aussehen.
- Labradoodle: Die Liebenswürdigkeit des Labradors kombiniert mit dem nicht-haarenden Fell des intelligenten Pudels – ein Labradoodle begleitet dich mit etwas Erziehung als ganz wunderbarer Familienhund im Alltag.
- Maltipoo: Der Maltipoo vereint in sich die Liebenswürdigkeit des Maltesers mit der Intelligenz des Pudels. Die Mischung ergibt einen aufmerksamen, fröhlichen und verspielten Familienhund, der sich leicht erziehen und im Alltag führen lässt.
- Pudelpointer: Die Ernsthaftigkeit und Jagdfähigkeiten des Pointers gepaart mit der Lebendigkeit und Kooperationsbereitschaft des Pudels ergeben einen vielseitig einsetzbaren Jagdhund mit einer engen Bindung zu seiner Familie.