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Shiba Inu: Japanischer Spitz mit scharfem Verstand

26.09.2023 - Lesedauer: 6 Minuten

Shiba Inu Hund steht mitten im Feld

In seinem Heimatland Japan zählt der Shiba Inu trotz starker Konkurrenz durch europäische Kleinrassen nach wie vor zu den beliebtesten Rassen. Kein Wunder: Shiba Inus zeigen sich ihrem auserwählten Menschen gegenüber treu und anhänglich und begeistern mit ihrer Intelligenz und angenehmen Art. Dadurch hat die japanische Fellnase auch außerhalb Asiens inzwischen Verbreitung als Familienhund gefunden, vor allem in Nordamerika und Europa. Übrigens: Shiba Inu bedeutet auf Deutsch schlicht „kleiner Hund“.

SteckbriefShiba Inu

Rasse
Shiba Inu
Herkunft
Japan
Klassifikation
Spitze und Hunde vom Urtyp (asiatische Spitze)
Größe
35 bis 41 Zentimeter
Gewicht
10 bis 13 Kilogramm
Körperbau
muskulös, breiter Kopf mit markantem Stop, quadratischer Rahmen, gerollte Rute
Augen
dunkelbraun, dreieckig, äußerer Augenwinkel leicht angehoben
Ohren
kleine, dreieckförmige Stehohren
Fell und Farbe
mittellanges hartes Deckhaar mit viel Unterwolle, rot, schwarzloh, sesamfarben mit Rot oder Schwarz; zwingend vorgeschrieben: „urajiro“-Zeichnung (weißes Fell von Backen und Fang an Kehle und Brust entlang zur Bauch- und Rutenunter- und Beininnenseite)
Besonderheiten
urtümliche Rasse, starke genetische Verwandtschaft mit Wölfen
Charakter
loyal, clever, dominant, eigenwillig
Pflege
unaufwendig; regelmäßiges Bürsten, in Zeiten des Fellwechsels entsprechend häufiger
Gesundheit
verkleinerte rote Blutkörperchen; ansonsten keine explizit rassetypischen Risiken

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Die Geschichte des Shiba Inu

Der Shiba Inu geht auf die in den Bergregionen Japans verbreiteten Hunde zurück, die für die Jagd auf Vögel und Kleinwild gehalten wurden. Systematisch gezüchtet wird die Rasse erst seit 1928, nachdem zuvor durch die Einkreuzung britischer Jagdhunde die „reinrassigen“ Shiba Inus fast verschwunden waren. Seit 1937 gilt die Rasse in Japan als „nationales Naturdenkmal“. Der moderne Typ ist etwas kräftiger und hochbeiniger als die Ahnenrasse. Unter den japanischen Hunderassen ist der Shiba Inu der kleinste Vertreter. Er gehört zweifelsohne zu den beliebtesten Rassen in Japan. Seit 1980 ist der Shiba Inu vermehrt auch in Deutschland anzutreffen, wobei er dennoch eine seltene Erscheinung bleibt. Laut Rasseportrait gehört der Shiba Inu gehört der FCI-Gruppe 5 mit der Sektion 5 an, zu der sich auch seine asiatischen Artgenossen wie der Chow Chow und der Akita Inu gesellen.

Charakter und Wesen des Shiba Inu

Der Charakter des Shiba Inu ist als selbstständig und unabhängig zu bezeichnen. Er benötigt eine starke Führungspersönlichkeit, die ihm mit liebevoller Konsequenz begegnet sowie eine klare und strukturierte Linie verfolgt. Nachlässigkeit oder Fehler in der Erziehung können von ihm schamlos ausgenutzt werden. Der Shiba Inu ist ein quirliger Hund, der sich leichtfüßig bewegt, dabei jedoch keine Hektik verbreitet. Laut Zuchtstandard sind Aggressivität oder auffällige Ängstlichkeit Ausschlusskriterien für die Zucht. Typische Eigenschaften des Shiba Inus sind, dass er freundlich, gelassen, neugierig und furchtlos ist und dazu neigt, seine Menschen zu dominieren, wenn ihm keine klaren Grenzen gesetzt werden. Beweist der Mensch allerdings Qualitäten als „Alphatier“, folgt der Hund ihm loyal, treu und anhänglich. Anderenfalls versucht das selbstsichere Tier, selbst die Verantwortung für sein „Rudel“ zu übernehmen – was nicht immer im Interesse der Zweibeiner sein kann. Sein starkes Territorialverhalten, der ausgeprägte Jagdtrieb sowie das natürliche Misstrauen gegenüber Fremden machen den Shiba Inu zu einer Rasse, die nicht für Anfänger geeignet ist. Allerdings kann er aufgrund dieser Charaktereigenschaft Haus und Hof sichern. Als Wachhund ist der kleine und optisch unscheinbare Hund gut geeignet, auch wenn er zu unnötigem Bellen neigt.

Erziehung und Haltung des Shiba Inu

Aus einem Shiba Inu einen braven, gehorsamen Hund zu machen, ist nicht leicht. Die Rasse tendiert zur Sturheit und lässt sich schwerlich bestechen. Selbst mit Strenge kommst du bei den selbstbewussten Hunden nicht zum Ziel. Das Verlangen, dem Menschen zu gefallen, ist kaum Teil ihres Charakters. Dabei ist der Shiba Inu ein intelligentes Tier, das schnell lernt – wenn ihm danach ist. Durch den ausgeprägten Jagdtrieb ist Freilauf eine riskante Angelegenheit. In jedem Fall sollte der Besuch in der Hundeschule absolviert werden, damit zumindest der Grundgehorsam im Alltag zuverlässig eingeübt wird. An weitere Hunde, andere Haustiere und Kinder sollte die Fellnase möglichst bereits im Welpenalter gewöhnt werden. Denn nur eine intensive Prägung und eine gute Sozialisierung des Junghundes sorgen dafür, dass der ausgewachsene Shiba Inu sich mit seinen Artgenossen versteht. Nicht nur fremden Menschen wird nämlich mit Skepsis begegnet, sondern auch allen anderen Lebewesen.

Als Mitbewohner in der Wohnung ist der Shiba Inu vom Wesen her gelassen und ausgeglichen. Fremden begegnet er allerdings mit einem gesunden Misstrauen. Das qualifiziert ihn als fähigen Wachhund, der echte Gefahr gut einschätzen kann und erst Laut gibt, wenn tatsächlich etwas Ungewöhnliches vorfällt. Ideal ist es, wenn der Shiba Inu Zugang zu einem gesicherten Außenbereich wie einem Garten hat; mindestens ausgiebige Spaziergänge (an der Leine) sollten garantiert sein. Auf die besteht der energische „Naturbursche“ bei jeder Witterung; ihm machen Matsch und Schmuddelwetter nichts aus. Da muss Frauchen oder Herrchen ohne Wenn und Aber mit. Kurzum: Die Erziehung des Shiba Inu ist nicht einfach und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Es ist wichtig, dass seine Besitzer viel Zeit für ihn aufbringen können, sowohl in der Prägezeit als auch im Erwachsenenalter.

Pflege und Ernährung des Shiba Inu

Für das weiche und plüschige Fell des Shiba Inu reicht gelegentliches Bürsten vollkommen aus. Wie bei den meisten anderen Hunderassen beansprucht der halbjährliche Fellwechsel das Haarkleid enorm. In diesem Zeitraum ist es wichtig, den Hund öfter von der Unterwolle zu befreien, da er sonst extrem haaren kann. Auch in puncto Ernährung gibt es beim Shiba Inu keine rassespezifischen Besonderheiten. Fleisch sollte bei jedem Karnivoren an erster Stelle stehen. Eine ausgewogene Nährstoffzusammensetzung, die dem Hund alles bietet, was für ein vitales Leben benötigt wird, ist Grundvoraussetzung. Achte jedoch darauf, die Portion Trainingshappen und Leckerchen der Tagesration anzupassen. Übergewicht hemmt den quirligen und leichtfüßigen Charakter des Shiba Inu und kann gesundheitliche Probleme mit sich bringen.

Was du beim Kauf eines Shiba Inu beachten solltest

Da der Shiba Inu aufgrund seines dominanten und willensstarken Wesens noch nie zum Modehund avancierte, bringt er im Gegensatz zu beliebten Hunderassen wie dem Golden Retriever oder dem Labrador Retriever kaum genetische Vorbelastungen mit. Voraussetzung ist natürlich, bei jedem Hundekauf einen seriösen Züchter zu wählen, der wirkliches Interesse am Wohlergehen der Tiere zeigt und ausschließlich gesunde Hunde miteinander verpaart. So kann der Shiba Inu bei guter Haltung und bester Gesundheit bis zu 15 Jahre alt werden. Wenn du dich für diese Rasse entscheidest, solltest du dir der großen Verantwortung bewusst sein. Ein guter Züchter wird dir die hohen Ansprüche des Shiba Inu genau erläutern, dir alle Fragen beantworten sowie einen gesunden Hund mit allen nötigen Papieren, Impfungen und Gesundheitschecks übergeben. Nimm die Zuchtstätte immer unter die Lupe und lass dir auch die Elterntiere zeigen. Besonders wichtig ist es, dass die Welpen bereits gut geprägt sind, einige selbstverständliche Dinge wie den Staubsauger bereits kennen und auch schon fremde Menschen kennenlernen durften. All das ist wichtig, um deinen Shiba Inu zu einem umgänglichen und sozialen Hund mit einem selbstsicheren Wesen zu erziehen.

Besonderheiten

Der Shiba Inu zählt zu den sogenannten Hunden vom Urtyp. Das bedeutet, dass er starke genetische Nähe zum Wolf aufweist. Dass solche urtümlichen Gene sich über die Jahrtausende erhalten konnten, hat geografische Gründe: Durch die Insellage Japans und in der abgeschiedenen Bergregion im Inland kamen die ursprünglichen domestizierten Hunde kaum mit anderen Rassen in Kontakt. Eine genetische Durchmischung fand somit lange Zeit nicht statt.

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