Weißer Schäferhund – ein schöner, schlauer Schweizer
05.05.2023 - Lesedauer: 3 Minuten
Ein Schäferhund mit strahlend weißem Fell? Ein Albino, eine Laune der Natur? Nein: Ein Weißer Schäferhund oder Berger Blanc Suisse trägt seine ungewöhnliche Fellfarbe mit System. Vier Jahrzehnte lang war die weiße Variante des Schäferhundes als Fehlfarbe bei Züchtern verpönt, bei Fans der Hunde im Ausland aber weiterhin beliebt. So wurde der Weiße Schäferhund zur eigenen Rasse.
Exil in Übersee
Die weiße Farbe eines Hundes war früher sehr praktisch: So verwechselten die Hirten in der Dunkelheit ihre Tiere nicht mit Wölfen. Als Ende des 19. Jahrhunderts die systematische Zucht des Deutschen Schäferhunds begann, waren auch weiße und helle Hunde in den Zuchten vertreten. 1933 wurde die weiße Farbe bei Schäferhunden jedoch zum Ausschlusskriterium für die Zucht erklärt. Man vermutete einen Zusammenhang zwischen Farbschlag und Gendefekt. In den USA und Kanada kümmerte man sich nicht um den neuen Standard und züchtete die schönen Weißen weiter, sodass die Rasse erhalten blieb und seit den 1970er Jahren von der Schweiz aus auch wieder in Europa Verbreitung findet. Der gültige Rassestandard wurde 2011 formuliert.
Wesen und Charakter des Weißen Schäferhundes
Man muss ihn einfach lieben, denn er ist ein Hund mit viel Herz und großer Anhänglichkeit. Sein Charakter ist ebenso ausgeglichen wie selbstsicher. Ein Weißer Schäferhund verhält sich Fremden gegenüber zunächst zurückhaltend, dabei aber weder ängstlich noch aggressiv. Das Wesen des Weißen Schäferhundes zeichnet sich durch große Intelligenz und Lernfreude aus. Er lässt sich ebenso leicht erziehen wie seine dunklen Verwandten. Auch hier heißen die Zauberworte: Liebe, Geduld und ein Leckerchen zur richtigen Zeit. Der ausgeglichene Charakter des Weißen Schäferhundes in Kombination mit seiner großen Arbeitsfreude, seine intellektuellen Fähigkeiten und sein Wunsch, den Menschen zu gefallen, machen ihn zu einem Top-Kandidaten für verantwortungsvolle Hundeberufe: Als Wach- und Schutzhund, Blindenführhund oder als (Lawinen-)Rettungshund findet er erfüllende Aufgaben.
Erziehung und Haltung des Weißen Schäferhundes
Für die Haltung eines Weißen Schäferhundes solltest du Hundeerfahrung mitbringen, um mit konsequentem Auftreten einen ernstzunehmenden Rudelführer zu verkörpern und den Grundgehorsam durchzusetzen. Ein Weißer Schäferhund eignet sich nicht für die Wohnungshaltung, wenn er nicht gleichzeitig sehr viel Bewegung im Freien oder Auslauf im Garten bekommt. Eine Haltung in der Großstadt ist daher für den naturverbundenen Hund nicht optimal. Das große, agile Tier will sich bewegen – möglichst an der Seite seiner Menschen. Überhaupt bildet ein kluger Weißer Schäferhund mit seiner Menschenfamilie ein unschlagbares Team, das über eine pragmatische Beziehung zwischen Hund und Herrchen weit hinausgeht. Sinnvolle Beschäftigung findet das Tier bei allen Hundesportarten. Besonders begeisterst du ihn mit Spielen, bei denen seine Spürnase zum Einsatz kommen kann. Wenn er dich dann auch noch beim Radfahren, Joggen oder Reiten begleiten und im Wasser toben kann, hast du einen ausgeglichenen Hund an deiner Seite.
Pflege des Weißen Schäferhundes
Man sollte meinen, dass er Schmutz magisch anzieht, aber das ist nicht der Fall: Trotz des schneeweißen Fells ist die Pflege nicht allzu aufwendig: Ein Weißer Schäferhund muss regelmäßig gebürstet werden. Im Fellwechsel solltest du das täglich einplanen, um die lose Unterwolle zu entfernen. Wie alle Schäferhunde neigt auch der Weiße Schäferhund zu Hüft- und Ellenbogendysplasien. Verantwortungsvolle Züchter versuchen, diese erblichen Schwächen zu vermeiden.
Die besten Produkte für deinen Weißen Schäferhund findest du bei uns!
SteckbriefWeißer Schäferhund
Rasse | Weißer Schäferhund (Berger Blanc Suisse) |
Herkunft | Schweiz |
Klassifikation | Hütehunde und Treibhunde |
Größe | Rüde 60 bis 66 Zentimeter Schulterhöhe – Hündin 55 bis 61 Zentimeter Schulterhöhe |
Gewicht | Rüde 30 bis 40 Kilogramm – Hündin 22 bis 35 Kilogramm
|
Körperbau | muskulös, gestreckt, leicht abfallende Kruppe und Rute |
Augen | mittelgroß, mandelförmig, dunkel- bis mittelbraun, leicht schräggestellt |
Ohren | etwas voran geneigte Stehohren |
Fell und Farbe | dichte Unterwolle, Stockhaar oder Langhaarstockhaar; Farbe Weiß |
Besonderheiten | galt ab 1933 als Fehlfarbe des Deutschen Schäferhundes, seit den 1970ern offizielle Rasse |
Charakter | nervenstark, selbstsicher, dabei unbefangen und gutmütig, temperamentvoll |
Pflege | regelmäßig, im Fellwechsel täglich kämmen |
Gesundheit | Neigung zu Dysplasien von Hüfte und Ellenbogen, Entzündungen von Augenhornhaut und Ohren |