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Canicross trainieren – mit dem Hund über Stock und Stein

05.05.2023 - Lesedauer: 4 Minuten

Labrador Hund läuft vor Jogger beim Spaziergang oder Canicross draußen

Wie der Halter, so der Hund: Bist du der sportliche Typ, der seine Fitness unter anderem beim im Offroad-Jogging – also professionellem Geländelauf abseits befestigter Wege – beweist? Ist dein Vierbeiner genauso begeistert, wenn er statt langweiligem Asphalt oder platter Wiese spannenden Boden unter den Pfoten hat? Dann ist Canicross genau die richtige Sportart für ein sechsbeiniges Team. Erfahre hier, was es mit Canicross auf sich hat.

Was ist Canicross?

Canicross ist eine Sportart, bei der Hund und Mensch als Team auftreten. Der Name selbst ist eine Wortbildung aus „Cani“ (lateinisch für „Hunde“) und „Cross“ (englisch sinngemäß für „querfeldein“). Die Wurzeln von Canicross liegen im Wintersport: Es hat sich aus der norwegischen Disziplin „Skijöring“ entwickelt. Bei dieser lässt sich ein Skifahrer von Pferden oder einem Schlittenhunde-Team, gelegentlich aber auch von einem Fahrzeug, über die Piste ziehen. Skijöring war bereits Anfang des vergangenen Jahrhunderts populär, Canicross ist noch relativ jung: Erst im Jahr 2002 fand in Italien die erste Weltmeisterschaft statt. Allerdings ist der Geländelauf mit Hund über fest definierte Distanzen auf Zeit ein optionaler Bestandteil des „regulären“ Turnierhundesports.

Wie funktioniert Canicross?

Der Vierbeiner ist in der Regel schneller als sein menschlicher Teamkollege, er läuft also voraus. Durch das in diesem Fall erwünschte „Ziehen“ des Läufers bekommt dessen Laufbewegung mehr Schwung, es werden Geschwindigkeiten von bis zu dreißig Stundenkilometern erreicht. Die Herausforderung am Canicross besteht darin, dass der Hund einerseits auf der Strecke bleiben muss, zum anderen aber nicht abgelenkt werden darf. Der Hund soll also nicht plötzlich am Rand der Strecke ins Unterholz abbiegen oder so langsam werden, dass er hinter seinem Halter zurückfällt.

Grundsätzlich ähneln sich Canicross und der erwähnte „Geländelauf“ laut Bestimmungen des VDH-Regelwerks: Hund und Läufer legen gegen die Uhr eine definierte, markierte Strecke mit verschiedenen Bodenverhältnissen, Höhenänderungen und Hindernissen zurück. Der Hund muss angeleint bleiben. Der wesentliche Unterschied beim Canicross liegt im Wegfall einer genormten Streckenlänge, was die Gestaltung der Bahn flexibler macht. Außerdem können die Läufer sich mit gleich zwei Hunden ins Rennen begeben.

Bei Varianten der Disziplin kann der Mensch auch mit einem Mountainbike (Bikejöring), Scooter (Dogscooter) oder als strammer Walker antreten. Es können somit auch Personen, die nicht auf Geschwindigkeit Geländelauf betreiben möchten, mit ihren Hunden teilnehmen. Die Mensch-Hund-Teams starten einzeln in zeitlichem Abstand, in Staffeln, im Massen- oder Verfolgungsrennen. Unterschieden werden verschiedene Streckenlängen:

  • Sprintstrecke bis zu 1.000 Metern
  • Kurzstrecke zwischen 1.000 und 3.000 Metern
  • Langstrecke zwischen 3.000 und 10.000 Metern (maximal)

Das Regelwerk legt detailliert fest, welche Maximaldistanzen ein Hund pro Wettkampftag zurücklegen darf. Zudem klärt es, wie bei Temperaturen über 18°C im Turnier – die eine Belastung für Hunde unter Körpereinsatz darstellen – verfahren werden soll.

Wie sieht das Canicross-Training aus?

Canicross ist eine Form des Zughundesports: Der Hund läuft seinem Menschen voran. Gelenkt wird mit Stimmkommandos. Der Hund reagiert mit Richtungs- und Geschwindigkeitswechseln auf Zuruf, und zwar ohne Blickkontakt. Diese Befehle müssen geübt werden. Empfehlenswert hierzu ist als Grundlage der Besuch eines Trainingskurses, wie ihn viele Schlittenhundvereine und Hundeschulen anbieten. Eine weitere Herausforderung beim Training: Ein gut erzogener Hund zieht nicht an der Leine. Beim Canicross ist aber genau das gefordert. Der Vierbeiner muss lernen, dass er in dieser speziellen Situation seinen Menschen ziehen soll. Das funktioniert beispielsweise, indem der Hund das Tragen des Canicross-Geschirrs mit „erlaubtem“ Ziehen als konkreter Aufgabe verbindet. Die Leistung des Hundes muss Schritt für Schritt aufgebaut werden. Lass dir Zeit, überforder den Hund nicht.

Welche Ausrüstung brauchen mein Hund und ich beim Canicross?

Zum Canicross benötigst du eine geeignete Ausstattung, die im Wesentlichen aus den „Verbindungselementen“ zwischen Mensch und Hund besteht.

Diese Ausrüstung braucht dein Hund:

  • Canicross-Geschirr: Ein solches Geschirr ist an Schlittenhund-Geschirre angelehnt. Damit läuft der Hund sicher und ohne Gefahr des Verhedderns oder Entschlüpfens. Die Druckpunkte belasten nicht die Lunge und schränken die Beweglichkeit des Tiers nicht ein.
  • Sportleine mit flexibler (eingearbeiteter oder zwischengeschalteter) Rückdämpfung: Diese Spezialleine sorgt dafür, dass der Abstand zwischen menschlichem und tierischem Läufer variabel bleibt und auch bei Stürzen nichts passiert. Auf unebenem Gelände gewährt sie bestmögliche Bewegungsfreiheit. Eine solche Leine ist 1,90 bis zwei Meter lang.

Dein eigenes Equipment besteht aus:

  • Hüftgürtel zur Befestigung der Leine
  • Offroad-geeigneten Laufschuhen: Schuhe für den Geländelauf unterscheiden sich in Grip und Federung von solchen für befestigte Joggingstrecken.

Ist Canicross etwas für meinen Hund?

Beim Canicross-Turnier dürfen alle Rassehunde und Mischlinge mitmachen, wenn sie mindestens 15 (5.000-Meter-Strecke) oder 18 Monate (weitere Strecken) alt sind. Die Tiere müssen körperlich fit sein, es dürfen keine Herz- oder Gelenkprobleme vorliegen. Tragende oder säugende Hündinnen dürfen nicht mitmachen, Läufigkeit ist kein Ausschlusskriterium. Soweit die Formalien: Rasse und Größe sind unerheblich, was zählt, ist der Sportsgeist. Was die Eignung für Canicross betrifft, sollte deine Spürnase lauffreudig, fit und ebenso gehorsam wie sozial verträglich sein. Bei Canicross steht die körperliche Herausforderung im Vordergrund. Wenn es sich bei deinem Vierbeiner um einen Powerhund handelt, der es liebt zu rennen, ist Canicross das Richtige. Ist dein Hund eher der Typ fürs Stöbern oder Interaktion mit seinem Menschen, wäre Agility oder Dog-Frisbee geeigneter.

Wo gibt es Canicross-Turniere?

Es gibt in Deutschland noch nicht allzu viele Hundesportvereine, die sich ausschließlich dem Canicross widmen. Canicross wird allerdings als Disziplin innerhalb größerer Hundesportturniere immer populärer. In Nachbarländern wie Belgien und den Niederlanden ist der tierische Sport bereits bekannter; dementsprechend mehr und größere Veranstaltungen gibt es. Für Deutschland stellt unter anderem der VHD online einen umfangreichen Terminkalender bereit.

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