Fummelbrett für die Katze selber machen – so geht's!
05.05.2023 - Lesedauer: 4 Minuten
Gehört dein Stubentiger zu den geduldigen Vertretern seiner Art, der sich konzentriert auch über einen längeren Zeitraum mit einer Sache beschäftigen kann? Ist er ein Tüftler, der Probleme löst, ein Feinmotoriker, der mit geschicktem Einsatz von Krallen, Zunge und Tatze auch das kleinste Spielzeug oder Futterkrümel aus Ritzen und Spalten hervorangelt? Dann ist ein Fummelbrett das ideale Beschäftigungs- und Intelligenzspielzeug.
- Was ist ein Fummelbrett für die Katze?
- Welche Vorteile hat ein Fummelbrett?
- Kann man ein Fummelbrett für Katzen selber machen?
- Welche Materialien und Komponenten eignen sich, um ein Fummelbrett selbst zu bauen?
- Worauf muss ich beim Fummelbrett-Bauen für die Sicherheit meiner Katze achten?
- Das benötigst du zum Selberbauen!
Was ist ein Fummelbrett für die Katze?
Bei einem Fummelbrett handelt es sich um ein Beschäftigungsspielzeug, bei dem auf einem „Brett“ verschiedene dreidimensionale Komponenten montiert werden. In oder zwischen diesen wird wiederum für die Katze attraktive „Beute“ platziert. Das kann Leckerli oder Trockenfutter sein, aber auch kleine Spielzeuge wie Spielmäuse, Bällchen oder Katzenminze-Duftkissen dürfen versteckt werden.
Diese Belohnungen sind für die Katze nicht ohne Weiteres zu packen. Um danach zu haschen, muss der Tiger entweder sehr geschickt mit den Pfoten oder der Zunge arbeiten. Manchmal ist es sogar erforderlich, verschiedene Aktionen miteinander zu kombinieren, um das Ziel zu erreichen – etwa eine Klappe geöffnet halten oder einen Deckel verschieben.
Welche Vorteile hat ein Fummelbrett?
Gerade für Wohnungskatzen, die in einer reizärmeren Umgebung leben, sind Fummelbretter ein interessantes Spielzeug, mit dem sie sich eine Weile – in deiner Anwesenheit – beschäftigen können. Die Geduldspiele mit schmackhafter Belohnung erfüllen verschiedene Funktionen:
- Zeitvertreib: Vor dem Fummelbrett sitzend ist die Katze eine ganze Weile beschäftigt – nicht unbedingt am Stück, aber solange es dort etwas zu holen gibt, wird sie immer wieder dorthin zurückkehren.
- Intelligenz: Je nach Schwierigkeitsgrad des Fummelbrettes muss die Katze sich Strategien einfallen lassen, um an Leckerli oder Spielzeug zu kommen. Das sorgt für „intellektuelle“ Stimulation und Konzentrationstraining.
- Motorik: Ein vertracktes Fummelbrett, an dem die Katze mit verschiedenen Körperteilen nach der Belohnung langen muss, trainiert Beweglichkeit und Koordination.
- Fressgewohnheiten: Tiere, die zum Schlingen neigen oder Diätkandidaten sind länger mit dem Fressen beschäftigt, wenn ein Teil der täglichen Ration über ein Fummelbrett gereicht wird.
Kann man ein Fummelbrett für Katzen selber machen?
Im Fressnapf-Online-Shop gibt es eine Vielzahl von Fummelbrett-Varianten unterschiedlicher Komplexität. Damit sparst du natürlich Zeit. Wenn du aber über ein wenig Bastel- oder Heimwerker-Geschick verfügst, kannst du ein Fummelbrett auch ganz einfach selbst bauen.
Fummelbretter lassen sich aus einfachen Materialien basteln und immer wieder neu gestalten. So kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen und erhältst gleichzeitig eine artgerechte Beschäftigung für deine Katze. Mit einem ganz einfachen Aufbau aus Karton und Papp- und Papierrollen probierst du am besten aus, ob die Katze sich überhaupt für das Spielprinzip interessiert, und ergänzt es dann nach Belieben.
Welche Materialien und Komponenten eignen sich, um ein Fummelbrett selbst zu bauen?
Für die Grundplatte des Fummelbrettes benötigst du eine stabile Bodenplatte, etwa ein Hartholz-Brett, mit entsprechendem Eigengewicht. Auf dieses kannst du dann die einzelnen „Fummelmodule“ entweder permanent aufkleben oder verschiedene Einschraubmuttern im Holz versenken. Auf letzte Weise kannst du später die einzelnen Module einfach aufschrauben, umsortieren und auswechseln. Das macht auch die Reinigung einfacher.
Die Fummelmodule selbst bringst du auf kleineren Grundbrettern an und gestaltest diese mit Gegenständen, die jeder Haushalt zu bieten hat. Vergiss nicht ein vorgebohrtes Loch, durch das du das Modul später mit einer Schraube und Unterlegscheibe auf der Bodenplatte befestigst.
Beobachte deine Katze beim Spielen und lass dich inspirieren – die Möglichkeiten sind unendlich. Achte aber darauf, dass alle Module einen Mindestabstand von zwei Zentimetern zueinander haben – anderenfalls besteht die Gefahr, dass der Tiger sich die Pfote einklemmt.
Ideen für das Fummelbrett
- Röhren aus Kunststoff (Sanitärbereich) oder leere Papprollen (Küchenrollen) als Einweg-Variante, senkrecht oder horizontal angeordnet, eignen sich zum Tatzeln.
- Korken, Holzbauklötze oder Legosteine, mit Abständen zueinander fest aufgeklebt, bilden Rillen, Labyrinthe oder komplizierte Spalten, in denen Trockenfutter schwer erreichbar ist.
- Schachteln von Kaminstreichhölzern mit einem Haargummi als Griff oder Dosen mit Klappdeckel (Feuchttoilettenpapier), werden zu Schubladen und Schatzkisten.
- Kleine Dosen oder Plastikcontainer von Lebensmitteln – zum Beispiel eine kleine Eispackung mit Ausschnitt im Deckel – laden zum Herausfischen von Kleinkram ein.
- Schälchen mit „Wühlmaterial“ eignen sich, um Leckerli zu verstecken. Achtung: Das „Wühlzeug“ darf nicht zu klein und damit verschluckbar sein – geeignet sind zum Beispiel Kastanien oder Pingpong-Bälle.
- Überraschungsei-Hülsen: Nebeneinander aufgereiht, lassen sich daraus „Zungenmodule“ bauen (zum Beispiel für Leckpaste). Als Einweg-Variante dienen Eierkartons.
Worauf muss ich beim Fummelbrett-Bauen für die Sicherheit meiner Katze achten?
Um die Sicherheit deiner Katze zu gewährleisten, sind neben deiner Anwesenheit und Kontrolle die folgenden Aspekte wichtig:
Worauf ich beim Fummelbrett-Bauen achten muss
- Die Basis des Fummelbrettes sollte aus einer möglichst schweren Grundplatte bestehen oder mit einer rutschfesten Gummierung versehen werden.
- Wenn das Fummelbrett von mehreren Katzen genutzt wird, solltest du großzügige Dimensionen wählen, sodass jede genug Platz hat.
- Wichtig ist ferner die Hygiene: Wenn du aus dauerhaften Materialien ein Fummelbrett für Katzen selber machst, nutz abwaschbare Komponenten wie Kunststoff, Holz und Metall, die du leicht mit Wasser und Spülbürste säubern kannst.
- Achte darauf, dass beim Basteln verbaute Schrauben keine Verletzungsgefahr bergen und keine Holzsplitter vorstehen.
- Plastik- oder Metallbauteile dürfen keine scharfen Ränder haben.
- Wenn du Leim verwendest, leg Augenmerk auf Wasserfestigkeit. Wenn du dem Fummelbrett einen Anstrich verleihen willst, greif unbedingt zu speichelfestem Lack.
- Alle verwendeten Gegenstände müssen vor Gebrauch penibel gereinigt werden
- Ungeeignete Materialien, auf die du verzichten solltest, sind Objekte aus Gummi, Glas, sprödem Plastik, Fasern (Wolle, Schnüre) und Folien.
Das benötigst du zum Selberbauen!
Katzen wollen spielerisch immer neue Dinge entdecken! Vor allem Stubentiger, die reine Wohnungskatzen sind, brauchen genug Beschäftigung, um ausgelastet und ausgeglichen zu sein. Das bekannte, alte Spielzeug kann nach einer Zeit schnell langweilig werden. Eine besondere Freude bereitest du deinem tierischen Mitbewohner daher, wenn du ein Fummelbrett für Katzen selber machst.
ein Holzbrett, Sisalmaterial zum Zuschneiden, Sisalschnüre oder Seil, mehrere Papprollen, Cuttermesser, Schere, Kleber