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Kochen für die Katze: Katzenfutter selber machen

20.11.2023 - Lesedauer: 11 Minuten

Eie Katze schnuppert an ihrem Napf.

Katzen sind anspruchsvolle Feinschmecker. Bestimmt hast du schon bemerkt, dass deine Samtpfote Vorlieben für gewisse Futtermarken oder Sorten hat und mäkelig auf unbekannte Produkte reagiert. Aber wie schneidet Selbstgemachtes ab? Die Königsklasse beim Katzenfutter sind Gerichte aus frischen Zutaten. Katzenfutter selber zu machen, hat eine Reihe von Vorteilen, erfordert aber ein wenig Hintergrundwissen und Geschick. Erfahre hier, wie du deinen Tiger bekochst und kulinarische Highlights in den Napf bringst.

Wie sorge ich für Abwechslung beim Katzenfutter?

Viele Katzenbesitzer kennen das Phänomen: Geht es ums Fressen, erweisen sich Katzen als ausgesprochen wählerisch. Selbst bei einfachen Nassfuttersorten (etwa Huhn oder Rind), die laut Zutatenliste identisch sind, wird die Fellnase beim Geschmackstest ihre Lieblingsmarke erkennen und bevorzugen. Servierst du aber einmal ein anderes Produkt, kann es durchaus sein, dass die Samtpfote den Napf kaum anrührt oder ihn ganz stehen lässt. Bemerkenswerterweise präferieren Katzen dabei nicht grundsätzlich das höchstpreisige verfügbare Luxusprodukt: Bei manchem Tiger stehen preiswerte Budget-Marken hoch im Kurs, Deluxe-Sorten werden verschmäht.

Dich als Dosenöffner stellt das vor eine Reihe von Überlegungen. Steht deine Samtpfote auf Billigprodukte, stellst du beim Blick auf die Zutatenliste eventuell fest, dass deren Anteil von Zucker oder Zuschlagstoffen kritisch ist. Muss es hingegen immer die Edelmarke sein, macht sich das in der Haushaltskasse bemerkbar.

Eine gute Möglichkeit, eine gesunde Balance zu schaffen: Gesundes Katzenfutter selber machen. Wenn du gelegentlich für deine Katze den Kochlöffel schwingst und dabei einige Grundregeln rund um die Katzenernährung beachtest, können deine Gerichte dem Fertigfutter den Rang ablaufen.

Welche Vorteile hat die Zubereitung von frischem Katzenfutter?

Katzenfutter selber zu machen, erfordert natürlich etwas mehr Zeit und Aufwand, als eine Konserve oder ein Portionsschälchen zu öffnen. Doch die Vorteile überwiegen:

  • Frische und Qualität: Weil du die Zutaten für das Katzengericht selbst kaufst, bist du absolut sicher, hochwertiges Material zu verarbeiten.
  • Rezeptur: Du hast die volle Kontrolle über alles, was in den Topf kommt. Versteckte Zucker oder Füllstoffe gibt es nicht.
  • Herkunft: Wenn du dir Bio-Kost für deine Katze wünschst oder nur Fleisch von Produzenten mit höchstmöglichen Tierwohlrichtlinien kaufen möchtest, kannst du selbst gewählte Quellen nutzen.
  • Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Dir ist bekannt, dass deine Mieze auf bestimmte Nahrungskomponenten empfindlich reagiert? Machst du Katzenfutter selber, kommt nichts in den Napf, was dein Tier nicht verträgt.
  • Gleichbleibender Geschmack: Hältst du dich an ein Rezept, gibt es keine überraschenden Abweichungen für die Katzenzunge.
  • Spaß: Wenn du einfach gern kochst, kannst du bei der Katzenfutterzubereitung deinem Hobby frönen.

Es gibt jedoch berechtigte Gegenargumente gegen selbst gemachtes Katzenfutter. Das gewichtigste ist das Risiko, das notwendige Verhältnis der Nahrungskomponenten bei Nährstoffversorgung nicht sicherstellen zu können. Hier wärst du mit Fertigprodukten auf der sichereren Seite. Allerdings: Mit geeigneten Rezepten und bei Bedarf korrekter Dosierung von Zusatzstoffen lässt sich auch diese Unsicherheit umgehen.

Ist Katzenfutter selber machen dasselbe wie BARFen?

„BARF“ steht als Kürzel für „biologically appropriate raw food“, also in etwa „biologisch artgerechte Rohfütterung“, eine Fütterungsmethode, die ursprünglich für die möglichst „natürliche“ Versorgung von Hunden entwickelt wurde. Grundsätzlich lassen sich auch Katzen mit BARF-Futter versorgen. Das ist allerdings mit viel Aufwand und Fachwissen verbunden und soll hier nicht Thema sein.

Der entscheidende Unterschied zwischen anspruchsvollem „BARFen“ und gelegentlichem „Katzenfutter selber machen“ ist das „raw“, also „roh“. Wenn du für deinen Stubentiger Katzenfutter zubereitest, solltest du Fleischbestandteile grundsätzlich garen. Damit wird jedoch der für das BARF-Konzept elementare Rohfutter-Aspekt hinfällig.

Dass du Katzenfutter kochen solltest, hat zwei Gründe.

  • Erhitzen verringert Infektionsgefahr: Beim Verzehr von rohem Fleisch besteht ein gewisses Risiko der Übertragung von Krankheitserregern. Ein sehr bekanntes Beispiel ist rohes Schweinefleisch, durch das eine Viruserkrankung („Aujeszkysche Krankheit“) übertragen werden kann.
  • Verbesserung der Konsistenz: Die natürliche Beute einer Katze besteht aus vergleichsweise „zarten“ Tieren wie Mäusen, Vögeln oder kleinen Reptilien. Das feste Fleisch größerer Tiere kann eine Katze mit ihrem kleinen Gebiss dagegen schlecht zerkleinern. Es ist daher notwendig, dass du es durch „Weichkochen“ für deinen Tiger konsumierbar machst.

Ist Katzenfutter selber machen günstiger?

Ob das selbst gemachte Futter letztendlich preiswerter ist als Fertigprodukte, hängt natürlich davon ab, was du verarbeitest – Edelfisch ist teurer als Hühnchen. Da du jedoch auf Vorrat kochen und so mit anderen Mengen kalkulieren kannst, ist das Selberkochen von Katzenfutter preiswerter, als du möglicherweise annimmst. Insbesondere, wenn dein Tiger üblicherweise das Schlemmersortiment bevorzugt.

Wie lange ist selbst gemachtes Katzenfutter haltbar?

Beim Kochen von Katzenfutter lohnt es sich somit, eine größere Menge zuzubereiten und haltbar zu machen. So musst du nicht jeden Tag am Herd stehen und kannst zusätzlich sparen, wenn es beispielsweise Fleisch oder Fisch im Angebot gibt.

Bei der Haltbarkeit orientierst du dich an folgenden Richtwerten für gekochtes Fleisch und gekochten Fisch:

  • ungekühlt: einen Tag (sofort verbrauchen)
  • im Kühlschrank: zwei bis drei Tage
  • vakuumiert (im Kühlschrank): eine Woche
  • eingefroren: drei Monate
  • eingekocht (in speziellen Gläsern, kühl und dunkel gelagert): mehrere Monate bis Jahre

Achtung: Speziell das Einkochen als Konservierungsmethode will gelernt sein; Zubereitungsfehler können die Haltbarkeit deutlich herabsetzen. Du solltest die Fristen daher nicht bis zum Letzten ausreizen.

Kochen für Katzen: Was muss ich beachten?

Für die Katze in der Küche zu stehen, lohnt sich also bereits für die Qualitätskontrolle und den potenziellen Sparfaktor. Katzenfutter selber zu machen, erfordert allerdings Detailwissen über die Ernährung und den Stoffwechsel der Katzen.

Katzen sind reine Fleischfresser. Nicht tierische Komponenten machen nur einen sehr geringen Teil ihres Nahrungsspektrums aus. Sie haben einen kurzen Darm, der auf die Verdauung von Fleisch ausgelegt ist und andere Nahrungsmittel nicht adäquat aufschließen kann. Katzen kauen ihr Futter nicht sorgfältig durch; vielmehr sorgen die sehr bewegliche Magenmuskulatur und aggressive Magensäuren für die Zersetzung des Futters.

Wie setzt sich Katzenfutter zusammen?

Das typische „Nahrungsmittel“, das Katzen in der Natur zu sich nehmen, sind Mäuse. Die im „Trockenanteil“ des kleinen Nagers enthaltenen Nährwerte können als Modell für die prozentuale Gewichtung der Makronährstoffe im Katzenfutter dienen.

  • Proteine (Eiweiß): 50 – 60 %
  • Fett: 20 – 30 %
  • Kohlenhydrate: 3 – 8 %
  • Mineralstoffe: 8 %

Dazu kommt ein hoher Anteil an Wasser: Eine frische Maus hat einen Flüssigkeitsanteil von 65 Prozent. Da Katzen einen wesentlichen Teil ihres Flüssigkeitsbedarfs über Beutetiere (oder Nassfutter) decken, ist beim Kochen wichtig, dass die Katzenmahlzeit saftig bleibt.

Die größte Schwierigkeit beim selbst gemachten Katzenfutter ist die ausreichende Dosierung von Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Wenn du deine Katze nicht nur gelegentlich bekochen, sondern ihre Ernährung grundsätzlich auf „Hausmannskost“ umstellen willst, solltest du dich tierärztlich beraten lassen. Vitamine und Co. gibt es als Ergänzungsnahrungsmittel zu kaufen, sodass du bei Bedarf hier nachbessern kannst. Bekommt dein Tiger dauerhaft zu wenig davon, drohen Mangelerscheinungen.

Was hat es mit Taurin auf sich?

Ein wesentlicher Bestandteil einer ausgewogenen Katzenernährung ist Taurin. Entgegen einer verbreiteten Annahme ist das selbst keine Aminosäure, sondern eine Aminoethansulfonsäure, ein Abfallprodukt der Aminosäuren Methionin und Cystein. Für die meisten Tiere (inklusive Menschen) ist Taurin allerdings kein essenzieller Nährstoff, da es vom eigenen Körper synthetisiert wird.

Die Substanz spielt jedoch eine wichtige Rolle für diverse Organfunktionen. Katzen benötigen Taurin unter anderem für den Stoffwechsel (insbesondere für die Verstoffwechslung von Fetten und fettlöslichen Vitaminen), zur Stabilisierung von Zellmembranen, zur Gallensäurebildung, Regulierung der Körpertemperatur und den Funktionserhalt der Netzhaut. Allerdings können Katzen, anders als andere Tiere, in ihrer eigenen Leber selbst nicht ausreichend Taurin synthetisieren. Die dafür benötigten Enzyme sind im Katzenorganismus nur in geringem Maße aktiv. Wilde Katzen und Stubentiger benötigen also unbedingt eine ausreichende Zufuhr über taurinhaltiges Fleisch.

Hohe Konzentrationen von Taurin finden sich beispielsweise im Fleisch von Hühnern, Lamm, Schwein und Rind, Leber und Thunfisch. Eine wahre Taurin-Bombe ist Muschelfleisch: 100 Gramm davon enthalten 650 Milligramm (dieselbe Menge Fleisch je nach Tierart zwischen 30 und 50 Milligramm). Der taurinreichste Fleischlieferant ist übrigens kein anderer als die Maus: 70 Milligramm auf etwa 25 Gramm Gewicht.

Die Schwierigkeit beim Selbermachen von Katzenfutter: Taurin ist hitzeempfindlich. Beim Kochen oder Anbraten geht daher ein großer Anteil verloren. Wenn du kein Rohfleisch verfütterst, musst du den Nährstoff also als Supplementierung beifügen. Er ist als Ergänzungsfuttermittel in Pulver- oder Pastenform im Handel, den du dem Katzenmenü nachträglich beimengen kannst. Um die richtige Dosis zu ermitteln, frag beim Tierarzt nach. Je nach Alter, Gewicht und Rasse kann der Bedarf deiner Katze individuell variieren.

Welche Zutaten kann ich für Katzenfutter nutzen?

Nach diesem theoretischen Einstieg in die Materie folgt nun endlich der praktische Teil. Wenn du Essen für Katzen kochen willst, stehen die hier gelisteten Nahrungsmittel für verschiedene Rezepte zur Auswahl. Achte bei der Zubereitung von Katzenfutter immer auf bekannte Allergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten deines Stubentigers und halte die Regeln der Küchenhygiene ein!

Hinweis: Für alle Katzenfutter-Rezepturen gilt: Auf gar keinen Fall darfst du das Katzenfutter würzen. Pfeffer und Salz, aber auch Küchengewürze und Kräuter wie Schnitt- oder Knoblauch (giftig für Katzen!) haben in selbst gekochtem Katzenfutter nichts zu suchen. Sie können die Gesundheit der Samtpfote gefährden.

Fleisch

Fisch

Getreide und Gemüse

Milchprodukte

Eier

Speiseöl

Katzenfutter selber machen: Rezepte

Nachdem du nun weißt, was im Katzenfutter enthalten sein muss, stellst du dir die entscheidende Frage: Was kann ich meiner Katze kochen?

Der Grundaufbau eines Katzenfutter-Rezepts ist fast immer gleich und skalierbar. Du benötigst aus den oben gelisteten Zutaten eine Kohlenhydratquelle (Reis oder Kartoffel) und etwa die doppelte Menge Gemüse nach Wahl. Beides wird weichgekocht und miteinander vermengt; hinzu kommt anschließend zerkleinerter Fisch oder Fleisch (durcherhitzt, etwa im Verhältnis 3:1 zum Gemüse-Kohlenhydrat-Gemisch). Die Mischung wird vermengt und mit etwas vom Kochwasser oder optional ein wenig Joghurt und ein bisschen Öl angereichert (Fettquelle). Gegebenenfalls ergänzt du die Mischung nach Dosieranweisung mit einer Nährstoffmischung und Taurin.

Nachfolgend findest du ein paar einfache Basisrezepte, nach denen sich selbst verwöhnte Tiger die Pfoten lecken. Die angegebenen Mengenangaben sind für ungefähr eine „Durchschnittsportion“ kalkuliert. Bitte wiege das fertige Futter unbedingt aus, um die Portionen mit dem individuellen Nassfutter-Bedarf deiner Katze abzustimmen und gegebenenfalls die Mengen anzupassen.

Grundrezept mit Fleisch
Einen Esslöffel Reis (etwa 15 Gramm) und etwa 40 Gramm Gemüse (zum Beispiel Erbsen) in ungesalzenem Wasser gar kochen.
150 Gramm Fleisch zerkleinern (gegebenenfalls mit dem Fleischwolf), durcherhitzen (kochen oder ungewürzt in wenig Pflanzenöl anbraten). Alles anschließend mit einem Teelöffel Lachs- oder Leinöl vermengen und abkühlen.

Grundrezept mit Fisch
150 Gramm Fischfilet (sorgfältig auf Gräten untersuchen!) im Ofen in einer Auflaufform mit etwas Wasser etwa 20 Minuten bei 180 °C erhitzen.
Eine halbe Kartoffel und etwa 40 Gramm Gemüse (zum Beispiel Möhre) im Topf in ungesalzenem Wasser weichkochen.
Den Fisch und das Gemüse anschließend in einer Schüssel zerdrücken und je einen Esslöffel Naturjoghurt und hochwertiges Pflanzenöl untermischen. Vor dem Servieren abkühlen lassen.

Katzenfutter „mit Herz“
25 Gramm Herz (zum Beispiel vom Huhn) 40 Minuten in ungesalzenem Wasser garen, anschließend zerstückeln. Die Fleischbrühe für später aufbewahren.
Einen Esslöffel Reis und eine geraspelte Karotte (etwa 80 Gramm) etwa 25 Minuten in ungesalzenem Wasser kochen.
Alles abkühlen lassen und dann teelöffelweise portionieren: zwei Löffel Reis-Karotten-Mischung, ein Löffel Herzfleisch, zwei Löffel Fleischbrühe und ein paar Tropfen Öl vermengen.

Rindfleisch mit Gemüse und Ei
100 Gramm Rindfleisch leicht anbraten und zerkleinern (Fleischwolf). Etwas Karotte oder Brokkoli häckseln und davon drei Esslöffel in ungesalzenem Wasser garen. Alles mit einem hartgekochten Ei und einem Teelöffel Pflanzenöl vermengen und abkühlen lassen.

Backe, backe Kekse: Leckereien für den Stubentiger

Ein Rezept für Lachskekse
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Portionsgröße: Wie viel selbst gemachtes Katzenfutter täglich geben?

Bei der täglichen Futterration für deinen Tiger orientierst du dich an den Empfehlungen für Fertigfutter (und Katzensnacks). Hier eine pauschale Mengenempfehlung zu geben, ist nicht möglich, da zu viele individuelle Faktoren eine Rolle spielen, etwa Alter, Gewicht und Aktivitätsgrad der Katze und (bei Mischfütterung) das Verhältnis von Trocken- und Nassfutter.

Fazit: Selbst gemachtes Katzenfutter als Highlight im Napf

Die meisten Katzen dürften zustimmen: Frisch zubereitetes Futter ist unschlagbar. Wenn du gelegentlich ein Katzenmenü aus frisch eingekauften und direkt verarbeiteten Zutaten zubereitest, sorgst du für qualitativ hochwertige Abwechslung im Katzennapf. Etwas Umsicht ist bei der Dosierung beziehungsweise Ergänzung von Vitaminen, Mineralstoffen und vor allem Taurin erforderlich. Beabsichtigst du eine komplette Umstellung auf selbst zubereitetes Katzenfutter, solltest du dich zuvor vom Tierarzt beraten lassen. Absolute Küchenhygiene und Beachtung der Haltbarkeit sind ein Muss.

Allerdings bleibt es dabei: Katzen, ihre Geschmacks- und Markenvorlieben bleiben für Zweibeiner rätselhaft. So kann es im Einzelfall vorkommen, dass die Katze das liebevoll von dir zubereitete Vier-Sterne-Menü „zurückgehen lässt“ und auf dem gewohnten Fertigfutter besteht. Sei nicht allzu enttäuscht, wenn das passiert. Vielleicht punktest du bei der Samtpfote nicht als Starkoch – ganz bestimmt aber als Lieblings-Dosenöffner.

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