Blut im Katzenurin – ein ernst zu nehmendes Warnzeichen
05.05.2023 - Lesedauer: 3 Minuten
Wenn die Klümpchen im Katzenklo plötzlich eine rote Farbe haben, schrillen bei vielen Haltern die Alarmglocken – völlig zu Recht, denn meist steckt eine Harnwegsinfektion dahinter, die zu gefürchteten Komplikationen wie einem Harnröhrenverschluss führen kann. Erfahre jetzt alles zu Ursachen, Symptomen, Diagnose und Behandlung, wenn du Blut im Urin deiner Katze findest!
Blut im Katzenurin: Das musst du wissen
Blut im Urin der Katze ist für die meisten Halter ein echtes Warnsignal. Tatsächlich ist ein schneller Tierarztbesuch angesagt, denn Blut im Katzenurin kann viele Ursachen haben, angefangen von einer relativ harmlosen Blasenentzündung bis hin zum lebensbedrohlichen Harnröhrenverschluss.
Blut im Urin bei Katzen: Das sind die Ursachen
Blutiger Urin bei Katzen wird oft durch Erkrankungen der unteren Harnwege ausgelöst.
Hauptursachen sind
- idiopathische Blasenentzündung,
- bakterielle Blasenentzündung,
- Schleimpfropfen in der Harnröhre oder
- Harnsteine.
Diese Erkrankungen lösen bei der Katze ganz ähnliche Symptome aus und sind nur schwierig voneinander zu unterscheiden. Tierärzte sprechen daher auch vom FLUTD-Komplex („Feline Lower Urinary Tract Disease“, zu deutsch „Erkrankungen der unteren Harnwege bei der Katze“).
Eine idiopathische Blasenentzündung liegt vor, wenn keine genaue Ursache festgestellt wird. Stress scheint jedoch eine wichtige Rolle zu spielen. Junge bis mittelalte Katzen sind häufiger betroffen. Bei einer bakteriellen Blasenentzündung lösen Bakterien in der Harnblase eine Entzündung aus. Vor allem mittelalte und alte Katzen neigen zu einer bakteriellen Blasenentzündung. Harnsteine haben eine raue Oberfläche, reizen die Harnblase und führen so zu Urin im Blut.
Seltenere Ursachen für Blut im Katzenurin sind Verletzungen, angeborene Fehlbildungen, Tumore, Nierenbeckenentzündung, Gebärmutterentzündung oder Störungen der Blutgerinnung.
Symptome einer Harnwegserkrankung
Nicht immer führen Erkrankungen der Harnwege zu gravierenden Symptomen. Es gibt Katzen, die Blut im Urin haben und trotzdem fit sind und auch keine Schmerzen verspüren. Dennoch solltest du die Hintergründe für Blut im Urin immer tierärztlich abklären lassen, vor allem wenn folgende Symptome hinzukommen:
- Ständiger Harndrang
- Absetzen nur kleiner Mengen Urin, zum Teil unter – starken – Schmerzen
- Verlust der Stubenreinheit
- Übermäßiges Putzen
- Lecken der Genitalien und des Bauches
- Apathie
- Appetitlosigkeit
Wichtig:
Alle drei Harnwegserkrankungen können ein Nierenversagen zur Folge haben. Kater sind vor allem durch Harnsteine gefährdet, die in die Harnröhre hinabgeschwemmt werden und dort einen Verschluss bewirken können. Geht es deiner Katze neben den oben genannten Symptomen sehr schlecht (kaum/kein Harnabsatz, Erbrechen, blasse Schleimhäute, weitere Blutungen), ist dies ein tiermedizinischer Notfall.
Behandlungsmöglichkeiten und Prognose
Der Tierarzt wird verschiedene diagnostische Mittel einsetzen, um den Ursachen für das Blut im Urin der Katze auf die Spur zu kommen. Schon der Urin selbst liefert zum Beispiel Hinweise auf Bakterien oder Kristalle. Meist kommt im Anschluss eine Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung zum Einsatz. Bei Verdacht auf eine Krebserkrankung wird oft eine Biopsie (Gewebeentnahme mit Analyse) durchgeführt. Die Behandlung richtet sich nach der Diagnose. Bei einer bakteriellen Blasenentzündung muss deine Katze Antibiotika nehmen. Liegt eine idiopathische Blasenentzündung vor, muss das gesamte Umfeld der Katze in die Behandlung einbezogen werden. So soll der Stress des Tieres reduziert und die Wasseraufnahme verbessert werden. Auch eine gezielte Beschäftigung für die Katze erzielt mehr Wohlbefinden des Tieres. Hat der Tierarzt Harnsteine entdeckt, wird versucht, diese mit einem speziellen Futter oder einer gezielten Medikamenteneingabe aufzulösen. Wenn es nicht gelingt kann auch eine chirurgische Entfernung nötig werden.
Die Prognose bei Blasenentzündungen ohne Harnröhrenverschluss ist meist gut; mit Harnröhrenverschluss aber „vorsichtig“ zu stellen. Allerdings entwickeln manche Katzen immer wieder Blasenentzündungen. Bei immer wiederkehrenden Harnwegserkrankungen steigt das Risiko eines chronischen Nierenversagens (CNI). Deshalb kommt der Prophylaxe besondere Bedeutung zu.
Blut im Urin bei Katzen: Das kannst du tun
Hatte deine Katze Blut im Urin und ist sie genesen, kannst du als Halter verschiedene Maßnahmen ergreifen, um einen Rückfall zu verhindern:
- Rege deinen Stubentiger zu einer vermehrten Flüssigkeitsaufnahme an. Trenne Futter- und Wasserstelle. Viele Katzen animiert zudem ein Trinkbrunnen.
- Reduziere den Stress für deine Samtpfote. Vor allem in Meerkatzenhaushalten braucht sie genügend Liegeflächen, Rückzugsorte, Futterplätze, Trinkstellen und Katzentoiletten. Die Grundregel lautet: Anzahl der Tiere plus eins.
- Sorge dafür, dass deine Katze regelmäßig die Blase entleert. Reinige die Toiletten mindestens zweimal täglich.
- Stelle nach Rücksprache mit deinem Tierarzt das Futter um.
- Halte deine Katze fit und schlank, stelle ausreichend Bewegung und Spiel sicher.