Katzengeburt - Wenn die Samtpfote Mutter wird
04.03.2024 - Lesedauer: 13 Minuten
Wenn deine Katze trächtig ist und der Geburtstermin naht, ist das eine aufregende Situation für Tier und Mensch. Speziell dann, wenn deine Katze zum ersten Mal Kitten erwartet oder die Trächtigkeit ungeplant ist, stellst du dir sicher eine Menge Fragen und möchtest dich bestmöglich auf das große Ereignis vorbereiten. Hier findest du wichtige Informationen und Wissenswertes zum Ablauf einer Katzengeburt sowie eine Liste mit nützlichen Hilfsmitteln.
- Welche Vorbereitungen sind für die Katzengeburt nötig?
- Wie kann ich bei der Katzengeburt helfen?
- Wie merkt man, dass die Katzengeburt losgeht?
- Wie läuft eine Katzengeburt ab?
- Wie lange dauert eine Katzengeburt?
- Komplikationen bei der Katzengeburt
- Was tun, wenn die Katze nicht wirft?
- Wie viele Junge bekommt eine Katze beim ersten Wurf?
- Wie verhalten sich Katzen nach der Geburt?
Während der Trächtigkeit kannst du für die werdende Katzenmutter nicht viel mehr tun, als sie rundum zu verwöhnen. Was ihren Speiseplan betrifft, empfehlen Experten bis zur Entwöhnung des Nachwuchses die Futterumstellung auf Katzenfutter für Kitten. Säugende Katzen benötigen nämlich mehr Energie und haben z. B. einen erhöhten Calciumbedarf -diesen Zweck kann auch Kittenfutter erfüllen. Alternativ führen einige Premiummarken spezielle Zubereitungen für trächtige Katzen im Sortiment. Lasse dich zum Thema Ernährung am besten in deiner Tierarztpraxis beraten, damit deine Samtpfote alle wichtigen Nährstoffe bekommt, die sie für eine gesunde Entwicklung der Kitten braucht. Oder buche einen Termin in der Online-Sprechstunde bei Dr. Fressnapf. Unser Tierärzte-Team beantwortet dir gern sämtliche Fragen im Rahmen einer individuellen Ernährungsberatung.
Gönne deiner trächtigen Katze viel Ruhe und Streicheleinheiten und stelle sicher, dass sie möglichst wenig Stress ausgesetzt wird. Sind kleine Kinder oder ungestüme Artgenossen anwesend, sollten diese vor dem Geburtstermin möglichst von der Katze ferngehalten werden.
Zwischen Deckakt und Geburtstermin vergehen 61 bis 72 Tage. Ein Tierarzt oder eine Tierärztin kann die Trächtigkeit einer Katze nach etwa zwei Wochen bestätigen. Ab dem 40. Tag kann man mittels Ultraschall grob feststellen, wie viel Katzennachwuchs erwartet wird.
Mindestens einen Tierarztbesuch zu Kontrollzwecken solltest du einplanen. Dabei wird deine Katze gründlich durchgecheckt und mögliche Risikofaktoren für die Geburt können frühzeitig erkannt werden. Man berät dich außerdem für den Fall, dass der Katzenmutter noch Impfungen fehlen oder Parasitenschutz und Wurmkuren erforderlich sind. Manche Repellents und Medikationen sollten trächtigen Katzen nicht verabreicht werden.
Einige mögliche frühe Indikatoren für Schwierigkeiten bei der Katzengeburt sind:
- Appetitverlust während der Trächtigkeit: Dass dein Liebling kurz vor der Katzengeburt wenig Appetit hat, ist nicht ungewöhnlich. Anhaltende Fressunlust während der Trächtigkeit solltest du jedoch medizinisch abklären lassen.
- Auffälliges Verhalten vor der Geburt: Permanentes Belecken der Geschlechtsöffnung und des Gesäuges, Schreien und offensichtliche Verstörtheit können auf Schwierigkeiten hindeuten.
- Ausscheidungen: Blutigen oder übelriechenden Ausfluss, Blut im Urin oder Blutungen solltest du tierärztlich untersuchen lassen. Wiederholtes Aufsuchen der Katzentoilette ohne Urinabsetzen könnte auf ansteckende Harnwegsinfektionen zurückzuführen sein.
Einige Zeit vor der Geburt wird dir auffallen, dass die Katze rastlos durch die Wohnung tigert und alles sorgfältig auf seine Eignung als Platz für die Geburt hin inspiziert. Schubladen, Schränke oder Wäschekörbe werden plötzlich besonders interessant.
Stelle deiner Samtpfote schon in den letzten beiden Trächtigkeitswochen eine behagliche Wurfkiste bereit. Geeignet wäre beispielsweise ein stabiler Karton, in den du einen Ein- und Ausstieg für die Katzenmutter hineinschneidest. Die Bodenfläche muss ausreichend groß sein, damit die Katze sich bequem ausstrecken kann. Für die schnelle Sichtkontrolle eignet sich eine Decke als Abdeckung.
Wichtig:
Bei selbstgebauten Boxen darf der Ausstieg nicht ganz zum Boden reichen. Er muss so hoch sein, dass die Katze ihn bequem übersteigen kann, die hilflosen und anfangs noch blinden Kitten aber nicht herausfallen können.
Die Wurfkiste benötigt einen wasserundurchlässigen Boden (zum Beispiel Folie) und darauf eine saugfähige Lage, etwa alte Zeitungen. Zuoberst stellst du der Katze weiches Material zum Nestbau bereit, alte Handtücher oder dergleichen. Bitte keine Frotteetextilien – daran können die Krallen der Kätzchen hängenbleiben.
Die „Wohlfühltemperatur“ für eine Katze im Geburtszimmer beträgt um die 22 °C, dies bei etwa 65 bis 70 Prozent Luftfeuchtigkeit. In der Nestbox sollten kuschelige 30 °C herrschen, damit die neugeborenen Kätzchen nicht auskühlen. Eine Infrarotlampe spendet gleichmäßige Wärme und lässt sich auf die benötigte Temperatur einstellen.
Gut zu wissen:
Die Wurfkiste kann noch so liebevoll gestaltet sein – wenn die Katze sich für einen anderen Ort entscheidet, musst du das akzeptieren. Setze sie nicht gegen ihren Willen hinein, sondern präpariere stattdessen die bevorzugten Plätze mit saugfähigen Unterlagen.
Grundsätzlich kann selbst eine unerfahrene Samtpfote die Katzengeburt ohne zweibeinige Assistenz über die Bühne bringen. Als Mensch (und medizinischer Laie) solltest du nach Möglichkeit die Katze bei der Geburt in Ruhe lassen, aber dennoch regelmäßig die Lage beurteilen (ausreichend ist ein 15-Minuten-Takt), um im Fall der Fälle eingreifen zu können. Lasse dir am besten vorab vom tierärztlichen Fachpersonal erklären, was zu tun ist, wenn es tatsächlich Schwierigkeiten gibt.
Für die Katzengeburt bereithalten solltest du:
- Telefonnummer der Tierarztpraxis/des Tiernotrufs
- Stift und Notizpapier
- Einmalhandschuhe
- Saubere Tücher
- Nasensauger für Säuglinge
- Kittenaufzuchtmilch und Fläschchen (falls die Katzenmama aus irgendeinem Grund nicht saugen lässt)
- Zahnseide und Schere (falls abgenabelt werden muss)
Waage - Transportbox (für Eiltransporte in die Tierarztpraxis)
Menschliches Eingreifen ist lediglich erforderlich, wenn die Mutterkatze zu geschwächt oder zu unerfahren ist, um sich selbst angemessen um die Kitten zu kümmern. Die Neugeborenen vorsichtig mit den Fingern aus der Fruchtblase befreien, sie trockenreiben und abnabeln musst du nur, wenn die Mutterkatze das aus irgendeinem Grund nicht selbst macht.
Das Abnabeln ist wichtig: Falls deine Samtpfote während der Katzengeburt aufsteht und das Neugeborene dabei an der Nabelschnur mit sich zieht, besteht das Risiko eines Nabelbruchs. Macht die Mutterkatze keine Anstalten, die Nabelschnur selbst durchzubeißen, bindest du die Nabelschnur fünf Zentimeter vom Nabel des Kätzchens und von dort aus nochmals zweieinhalb Zentimeter entfernt mit der Zahnseide ab und kappst sie zwischen diesen beiden Knoten.
Wenn du nicht beobachten konntest, dass die Mutterkatze die Nase des Kittens saubergeleckt hat, reinigst du sie bei Bedarf mit dem Nasensauger. Die Nasenlöcher sollten rosa sein; das weist auf ungehindertes Atmen hin.
Nutze die Gelegenheit auch, die Neugeborenen zu wiegen, das Gewicht zu notieren und setze sie anschließend schnell zur Katzenmutter zurück.
Die Nestbox steht bereit und medizinisch betrachtet ist alles okay? Dann kannst du nun gespannt auf den Geburtstermin warten. Wenn das Datum des Decktermins oder zumindest der letzten Rolligkeit bekannt sind, kannst du den voraussichtlichen Geburtstermin grob ausrechnen. Allerdings haben auch die Katzenrasse, Erfahrung durch vorangegangene Geburten und Alter Einfluss darauf, wann es losgeht.
Für den Beginn der Geburt gibt es aber deutliche Signale. Allgemein verhält die Katze sich unruhiger, sucht nach einem sicheren und ungestörten Platz. Sie putzt sich mehr als sonst, beleckt Genitalien und Zitzen und miaut. Möglicherweise wird sie plötzlich sehr anhänglich oder weicht dir aus. Manche Katzen werden vor der Geburt aggressiv. Auch wenn deine Katze vermehrt auf der Seite liegt und merklich schneller atmet, kann das auf die bevorstehende Geburt hindeuten.
Bei manchen Katzen setzt eine Weile vor der Geburt bereits Milchfluss ein und es tritt sichtbar Milch aus dem Gesäuge aus. Ein sicheres Anzeichen der Geburt einer Katze ist das Absinken der Körpertemperatur innerhalb der letzten vierundzwanzig bis zwölf Stunden vor Einsetzen der Wehen, auf 37,8 °C (Normaltemperatur: bis 38,9 °C). Mit einem Infrarot-Fieberthermometer kannst du kontaktlose Messungen vornehmen.
Vor Einsetzen der Geburt kommt es zur Anspannung des Unterbauches der Katze, woraufhin etwas Scheidenflüssigkeit austritt. Hier musst du genau hinschauen. Der Ausfluss sollte rötlich und quasi geruchsneutral sein. Dickflüssiges, dunkles beziehungsweise stark blutiges Sekret wäre ein Alarmzeichen. Grüner Ausfluss ist beispielsweise ein Hinweis auf eine Infektion.
Nachdem der rötliche Ausfluss aus der Scheide sichtbar wird, sollten innerhalb der nächsten Stunde die ersten Kitten nachfolgen. Nun beginnt die spannende Phase der eigentlichen Katzengeburt. Auch hier nochmals der Hinweis: Solange es keine Komplikationen gibt, lasse die Katze ganz in Ruhe. Sie weiß instinktiv, was sie zu tun hat. Schaue regelmäßig nach, ob alles in Ordnung ist und störe nicht zu oft. Fühlt die Katze sich gestresst, könnte sie die Geburt unterbrechen!
Hat eine Katze Schmerzen bei der Geburt?, fragst du dich vielleicht, während du sie beobachtest. Während der Wehen „weint“ die Katzenmutter. Der Geburtsvorgang verläuft nicht schmerzlos, das Jammern muss dich also nicht beunruhigen. Die Schmerzen sind bei der Geburt des ersten Kitten am stärksten und können dazu führen, dass die Katze vor Schmerz zuschnappt. Bei der Geburt solltest du deshalb aufpassen, dass sie nicht das neugeborene Kitten beißt.
Eingangs wird die Katze unruhig, ihre Atmung beschleunigt sich. Schließlich begibt sie sich an den Ort, den sie sich für die Geburt ausgewählt hat, scharrt sich ein Nest zurecht und legt sich hin. Manche Tiere beginnen, zu schnurren.
Eröffnungsphase oder Vorbereitungsphase
Der Geburtsweg wird gleitfähig und weitet sich. Auch der Gebärmutterhals öffnet sich. Eröffnungswehen setzen ein; die Kitten werden dadurch in den Geburtskanal gedrückt. Diese ersten Wehen bemerkst du eventuell nicht, weil die Kontraktionen äußerlich noch nicht sichtbar sind. Es kommt zum Austritt von Scheidenflüssigkeit.
Die Frage ist nun: Wie lange dauert die Eröffnungsphase bei der Katzengeburt eigentlich? Genau lässt es sich nicht sagen, aber im Schnitt musst du mit sechs bis zwölf Stunden rechnen. Die Eröffnungsphase kann bei erstgebärenden Katzen aber auch deutlich länger sein.
Austreibungsphase
Binnen einer Stunde nach Austritt von Scheidenflüssigkeit sollte das erste Kätzchen zur Welt kommen. Die Wehen verstärken sich, sind nun auch deutlich zu beobachten und befördern die Kitten durch den Geburtskanal ins Freie. Es tritt Fruchtwasser aus; die ersten Kitten kommen im Abstand von etwa 15 Minuten bis einer Stunde auf die Welt.
Nach der Geburt
Im Anschluss an die jeweilige Katzengeburt befreit die Kätzin ihre Babys aus der Fruchthülle, beißt dabei die Nabelschnur durch und säubert die Kleinen. Das Ablecken der Neugeborenen dient dazu, deren Kreislauf in Gang zu bringen und die Nase zum Atmen zu säubern.
Jeweils fünf bis fünfzehn Minuten nach jedem Kätzchen folgt die zugehörige Nachgeburt (Plazenta). Zu jedem geborenen Kitten wird eine Plazenta ausgeschieden. Schau genau hin und zähle mit: Es müssen am Ende ebenso viele Plazentas wie Kitten sein, nichts darf im Mutterleib zurückbleiben. Manche Katzen fressen die Plazenta instinktiv auf: ein völlig natürliches Verhalten! Hindere die Mutterkatze nicht daran, aber notiere es dir zur späteren Kontrolle. Der Austritt der letzten Plazenta kann mit gewissem Zeitversatz erfolgen.
Die Kitten beginnen zeitnah, nach den Zitzen der Mama zu suchen. Bei Bedarf kannst du ihnen vorsichtig den Weg dorthin zeigen.
Beendet ist die Katzengeburt, wenn das letzte der Katzengeschwister geboren und die zugehörige Plazenta ausgeschieden ist. Die Dauer der Katzengeburt variiert also stark entsprechend der Anzahl der Kitten und dem Abstand, in dem sie aufeinanderfolgen. Das kann bei einer bereits erfahrenen Katzenmutter viel schneller vonstattengehen als bei einem jungen Tier.
Als groben Anhaltspunkt kannst du etwa eine bis anderthalb Stunden vom Einsetzen der Wehen (sichtbarer Scheidenausfluss) plus eine Stunde pro Tier bei bekannter Kittenanzahl als Obergrenze heranziehen. Üblich sind Katzengeburten zwischen zwei und sechs Stunden.
Die Geburt ist abgeschlossen, wenn alle Kitten und die zugehörigen Plazentas den Körper der Mutterkatze verlassen haben. Möglicherweise wurde beim Abtasten der Katze oder auf dem Ultraschallbild die Anzahl der Kitten nicht korrekt erfasst. Darum solltest du einen gewissen Zeitpuffer annehmen und die Mutterkatze weiter beobachten, auch wenn alle „bekannten“ Kätzchen geboren wurden. Im Anschluss an die Katzengeburt putzen sich viele Katzenmütter zunächst einmal ausgiebig. Auch das ist ein Signal für die beendete Geburt.
Ist der Gebärprozess einmal in Gang und es wurden zuvor keine Risikofaktoren festgestellt, läuft in der Regel alles von selbst. Es kann jedoch vorkommen, dass die Katzengeburt einen komplizierten Verlauf nimmt.
Alarmzeichen, bei denen tierärztliche Hilfe erforderlich ist:
- Austreibungswehen über zwei Stunden ohne Geburtsfortschritte
- Konstantes Pressen ohne Phasen des Nicht-Pressens dazwischen
- Apathie, starke Blutungen, Zittern und Krämpfe
stinkendes, austretendes Fruchtwasser
Ausfluss an den Zitzen (keine Milch, sondern blutige, bräunliche Sekrete) - Verhärtete, offenbar schmerzende Zitzen
- „Festsitzendes“ Kitten (Baby ist schon sichtbar, wird aber länger als zehn Minuten nicht weiter herausgepresst)
- Zu große oder missgebildete Kitten
- Mehr als neunzig Minuten zwischen zwei Kitten
- Anhaltendes Pressen noch nach Geburt des letzten Katzenbabys
- Totgeburten oder sehr schwache Kitten ohne Trinkreflex
Übrigens ist es bei Katzen unerheblich, ob sie mit Kopf oder Schwanz voran geboren werden. Einem „festsitzenden“ Katzenbaby sollte jedoch unbedingt vom fachkundigen Mediziner geholfen werden. Ziehe es auf gar keinen Fall einfach heraus!
Heikel ist es, wenn die Katze den Geburtsvorgang unterbricht. Das ist ihr tatsächlich möglich, bedeutet aber sowohl für die ungeborenen Kitten als auch das Muttertier ein sehr hohes Risiko. Unterbrechungen der Geburt können organische Gründe haben.
- Stress: Stimmen die Rahmenbedingungen nicht, zum Beispiel weil das Tier sich bei der Geburt gestört fühlt oder anderweitig Stressfaktoren auftreten, können Katzen den Vorgang stunden- bis tagelang einhalten.
- Zu viele Kitten: Ist der Wurf zu groß, kann die Gebärmutter der Katze so überdehnt sein, dass das Herauspressen nicht mehr möglich ist. Eventuell haben sich Kitten im Geburtskanal „verkeilt“.
- Gesundheitszustand der Katzenmutter: Allgemeine Schwäche, Erschöpfung, Fieber oder Krankheit des Muttertieres sind weitere Anlässe für eine unterbrochene Geburt. Anatomisch stellt auch ein zu enges Becken ein Risiko dar.
Bei einer Unterbrechung der Katzengeburt von mehr als zwei Stunden solltest du, ganz unabhängig von der mutmaßlichen Ursache, deine Tierarztpraxis kontaktieren. Möglicherweise müssen die Kätzchen mit einem Kaiserschnitt geholt werden.
Die Dauer der Trächtigkeit und somit der Zeitpunkt der Katzengeburt kann, wie bereits erwähnt, abhängig von verschiedenen Faktoren stark variieren. Wenn du die Befürchtung hast, die Geburt lässt zu lange auf sich warten und du fragst dich, ob man bei einer Katze Wehen anregen kann, dann verwerfe diese Gedanken bitte wieder.
So gut gemeint diese Idee ist: Es gibt keinerlei wehenfördernde Hausmittel, die bei Katzen wirken könnten, und mit Massagen oder Wärmezufuhr kannst du als Laie sehr viel Schaden anrichten.
Ist die Katze über den 69. Trächtigkeitstag hinaus und es sind immer noch keine Anzeichen einer Katzengeburt zu bemerken, solltest du dringend tierärztliche Unterstützung suchen. Die Experten können gegebenenfalls die Geburt medikamentös einleiten.
Abhängig von Rasse und Alter der Katzenmutter liegt die übliche Wurfgröße zwischen drei und fünf Kitten, bei älteren Katzen können es auch sechs und mehr sein. Bei einer Katzengeburt als erstem Wurf einer jungen Kätzin sind lediglich zwei oder drei Kitten wahrscheinlich. Einzelgeburten sind jedoch auch bei erstgebärenden Katzen selten.
Leider überleben nicht immer alle Kätzchen die Geburt. Gerade bei sehr großen Würfen ist die Sterblichkeitsrate deutlich erhöht. Sei dir bewusst, dass es bei einer Katzengeburt auch traurige Momente geben kann.
Die Kitten versuchen, gleich nachdem die Mutter sie gesäubert und die Nabelschnur durchtrennt hat, deren Zitzen zu finden. Es ist wichtig, dass sie nun die erste Milch, das sogenannte Kolostrum zu sich nehmen. Das ist eine besonders gehaltvolle Milch, die Abwehrstoffe enthält und für den Immunschutz der Kitten wichtig ist. Unter anhaltendem Maunzen halten die Kleinen Rufkontakt zur Mutter.
Möglicherweise trägt deine Samtpfote die Babys bald vom Geburtsplatz in ein anderes Versteck. Biete ihr dazu bequeme Katzenkissen, Körbchen oder Katzenhöhlen an.
Die Mutterkatze bleibt in der nächsten Zeit stets direkt bei oder zumindest in Hörweite der Babys und verlässt diese nur für den kurzen Gang zur Toilette oder zum Napf. Es kann vorkommen, dass die Katzenmutter einen starken Beschützerinstinkt entwickelt und eine Weile keine Menschen (nicht einmal dich) in die Nähe der Kitten lässt. Keine Sorge – das ist ein vorübergehender Zustand. Allerdings solltest du die Kitten in den ersten Lebenstagen nur anfassen, wenn es unvermeidbar ist.