Die Entwicklung von Katzenbabys – spannende Wochen und große Fortschritte
20.08.2024 - Lesedauer: 4 Minuten
Sie werden so schnell erwachsen – das gilt für Katzenbabys noch mehr als für kleine Menschen. Das Kätzchenalter dauert nur wenige Monate an, während derer die kleinen Katzen rasante Entwicklungsschritte absolvieren. Aber in wie vielen Phasen wird aus dem zahnlosen, blinden Fellwürmchen ein selbstbewusster Stubentiger? Lies hier, in welchen Schritten die Entwicklung des Katzenbabys in Wochen abläuft.
Das Katzendasein beginnt mit dem Stelldichein zwischen Mutterkatze und Kater. Im Moment des Paarungsaktes werden die Eizellen „ausgelöst“, die Kater-Spermien sind 24 Stunden lang lebensfähig. Eine geglückte Befruchtung ist damit der Startschuss für das Katzenleben. Etwa 46 Stunden nach der Befruchtung beginnt die Zellteilung. Etwa am sechsten Tag ist der Katzenembryo bereits 1,5 Millimeter lang. In der zweiten Woche nach der Befruchtung nistet der Embryo sich dann an der Gebärmutterwand ein – Embryos, die aus irgendwelchen Gründen nicht lebensfähig sind, sterben bis dahin ab.
Ab dem achtzehnten Tag bildet der Keimling die ersten sichtbaren Anlagen aus, welche die Katzengestalt ausmachen. Das Maul, die Augen und Ohren sind andeutungsweise zu erkennen. Mit drei Wochen bekommt das ungeborene Kätzchen seine Vorderbeine, die Wirbelsäule wächst und die Organe beginnen sich zu formen.Mit dem vierundzwanzigsten Tag wird es spannend: Das entstehende Kätzchen verfügt über Tastsinn. Nun geht alles sehr schnell: Der Katzenembryo geht in die fötale Entwicklungsphase über.
In den folgenden Tagen bilden sich nach und nach feinere Glieder wie die Krallen, Augenlider und das Innenohr aus, das Fellwachstum setzt ein und die Haut nimmt ihre spätere Pigmentierung an. 60 Tage nach der Befruchtung ist es so weit: Der Katzenfötus ist voll ausgebildet und wäre, im Fall einer Frühgeburt, überlebensfähig. Bis zur planmäßigen Niederkunft der Katzenmutter dauert es aber noch etwa eine Woche länger. Nach einer Tragzeit von neun Wochen bringt sie ihre Kitten zur Welt, die jeweils zwischen 80 und 100 Gramm wiegen.
Da ist es nun am Licht der Welt, das Katzenbaby. Der Geburtsvorgang selbst verläuft in der Regel ohne Komplikationen und in überraschend kurzer Zeit. Doch sobald das Kätzchen den Mutterleib verlassen hat, ist seine Entwicklung noch nicht abgeschlossen. Anders als nestflüchtende Tiere benötigt die Babykatze einige Tage, bis sie sich autonom bewegen kann.
Ein Teil des Wachstumsprozesses spielt sich also nach der Geburt außerhalb der Gebärmutter ab. Dabei kommen nach und nach die Sinnesleistungen und Fertigkeiten des Kätzchens hinzu. Nur Geruchs- und Tastsinn sind beim neugeborenen Katzenbaby bereits vorhanden – und auch lebensnotwendig, damit es die Zitzen des Muttertiers finden kann.
Entwicklungsstufen der Kitten
- Wärme: Bis zum siebten Tag kann das Kätzchen seine Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren und braucht zunächst die Nestwärme, damit der Temperaturhaushalt sich an die Umgebung angleicht. Erst mit 28 Tagen hat sich die Körpertemperatur völlig auf die einer erwachsenen Katze eingepegelt.
- Hören: Zwischen dem sechsten und zwölften Tag öffnen sich die Hörkanäle und das Kätzchen kann Geräusche wahrnehmen. Mit 20 bis 30 Tagen ist das feine Gehör ausgebildet.
- Sehen: Nach ungefähr zehn Tagen öffnen sich die Augen des Kitten; der Gesichtssinn ist aber vorerst noch nicht gut ausgeprägt. Erst mit etwa vier Wochen hat sich der scharfe Katzenblick eingestellt.
- Bewegung: Ab sieben Tagen beginnt das Kätzchen, sich kriechend fortzubewegen und damit das direkte Umfeld des Nestes zu verlassen. Mit zwei Wochen hat es den Dreh mit dem Laufen heraus und bewegt sich auf eigenen Pfoten voran.
- Beißen: Mit dem 21. Lebenstag brechen Schneide- und Fang-Milchzähne durch, eine Woche später kommen die Backenzähne hervor. Nach 56 Tagen ist das Milchgebiss des Kitten voll ausgeprägt. Das bleibt allerdings nicht lange: Bereits ab der zwölften Lebenswoche erfolgt der Wechsel zum bleibenden Gebiss.
Mit sechs bis sieben Wochen sind alle Sinnesfunktionen des Kätzchens vollständig ausgeprägt. Die inneren Organe funktionieren ab der achten Woche (Nierenfunktion, Blutbild) beziehungsweise 16. Woche (Leberfunktion) wie bei einer ausgewachsenen Katze.
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Parallel zur körperlichen Entwicklung des Katzenbabys durchläuft der Mini-Tiger verschiedene Sozialisations- und Lernphasen. Es ist von größter Wichtigkeit, dass das Kätzchen diesen Prozess ungestört absolvieren kann und nicht zu früh von der Mutter getrennt wird. So festigt sich ein selbstbewusster Katzencharakter. Die „geistige“ Kitten Entwicklung in Wochen unterteilt, läuft – in Mittelwerten – wie folgt ab.
Entwicklung Kitten
- Woche 1 und 2: Das Katzenbaby ist blind, taub und weitgehend hilflos. Es verlässt das Nest nicht, sein Tagesablauf besteht aus Säugen bei der Mutter und Schlafen.
- Woche 3 bis 5: Die Wachphasen der Kitten verlängern sich und die Sinne werden schärfer. Sie beginnen, ihre Umwelt und Wurfgeschwister wahrzunehmen. Sobald die Kätzchen sich bewegen können, fangen sie an, ihre Umgebung zu erkunden. Dabei kommt es zu wichtigen Eindrücken für den Rest ihres Lebens; Erfahrungen, die in dieser sensiblen Zeit gemacht werden, prägen die Charakterentwicklung des Kätzchens. Ein liebevoller Umgang mit den Kleinen in dieser Phase und der geschützte Kontakt zu anderen Haustieren fördert das Vertrauen der Tiere. Ab der vierten Woche beginnen Kitten, sich für feste Nahrung zu interessieren – das ist der richtige Zeitpunkt zum Zufüttern.
- Woche 6 bis 7: Durch das Spiel mit den Geschwistern und die Imitation des Verhaltens anderer Katzen erlernen die kleinen Stubentiger nun wichtige Lektionen in der Interaktion mit ihren Artgenossen. Durch Nachahmung des Muttertieres begreifen sie zum Beispiel die Fellpflege oder die Benutzung der Katzentoilette.
- Woche 8 bis 12: Die Kätzchen sollten nun entwöhnt sein und festes Futter fressen, aber wenigstens einen Monat mit Mutter und Geschwistern zusammenbleiben, um die Sozialisation abzuschließen.
Ab der achten Lebenswoche tritt das Kätzchen in seine Jugendphase ein, ab der zehnten Woche geht ein regelrechter „Wachstumsschub“ vonstatten. Um den vierten Lebensmonat herum sind die meisten Katzenrassen geschlechtsreif und kommen in die „Pubertät“. Viele Katzen entwickeln in dieser Zeit eine mehr oder weniger ausgeprägte „Flegelphase“, der du mit Geduld und sanfter Strenge gegensteuern musst. Als endgültig erwachsen gilt eine Katze mit dem Erreichen des ersten Lebensjahres. Wenn du die Gelegenheit hast, ein Kitten schon vor dem Umzug ins neue Zuhause regelmäßig zu besuchen, sollten du dir die spannende Entwicklung des Katzenbabys nicht entgehen lassen.