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Kitten entwurmen: Tipps und Infos zur Wurmkur

21.09.2024 - Lesedauer: 3 Minuten

Ein Kitten sitzt im blauen Katzenklo mit Holzstreu

Sie leben in einem Wirtsorganismus, schalten sich in dessen Stoffwechsel ein und legen nach erfolgreicher Paarung ihre Eier ab. Was klingt wie ein Albtraum aus einem Monsterfilm, ist in kleinerem Maßstab unter Säugetieren gang und gäbe. Parasitäre Würmer sind bei Katzen weit verbreitet, befallen schon das Katzenbaby und gehen manchmal auf Menschen über. Darum solltest du das Kitten regelmäßig entwurmen. Lies hier, was du darüber wissen musst.

Wie kommt der Wurm ins Kitten?

Eine hartnäckige Fehlannahme unter Katzenhaltern ist, dass nur Freigängerkatzen sich mit Würmern infizieren, die eigene Katze offensichtlich kerngesund ist und deshalb keinen Wurmschutz benötigt. Weit gefehlt: Eine Untersuchung der Tierärztlichen Hochschule in Hannover ergab, dass ein Fünftel aller Spulwurm-Patienten reine Wohnungskatzen sind.

So kommt der Wurm ins Kitten:

  • Wurm ist nicht gleich Wurm: Würmer sind Endoparasiten – Schmarotzer, die das Innere eines Organismus befallen – die in großem Artenreichtum auftreten. Nicht jeder Wurm befällt den Darmtrakt, andere sind auf konkrete Wirte spezialisiert. Der Wurmbefall erfolgt nicht unbedingt über den Kontakt mit Kot.
  • Muttermilch: Die Larven von Spulwürmern können Kitten schon durch die Muttermilch aufnehmen, und sich somit theoretisch infizieren, bevor sie erstmals das Nest verlassen haben.
  • Blutübertragung: Ebenso kann das ungeborene Kitten über die Plazenta infiziert sein.
  • Straßenschmutz: Wurmeier und Larven sind winzig klein und überleben selbst außerhalb eines Organismus eine gewisse Zeit. So gelangen Eier auf unerwarteten Wegen in die gepflegteste Wohnung – etwa in kleinen Schmutzanhaftungen im Schuhprofil.
  • Fleisch: Nicht nur gefangene Beutetiere aus der Natur können Wurmquellen sein. Wird im Haushalt gebarft, das bedeutet, mit rohem Fleisch gefüttert, sollte dieses vor Verzehr am besten einige Tage lang eingefroren gewesen sein.
  • Verdeckter Befall: Je nach Grad der Parasitierung und Konstitution zeigt eine verwurmte Katze unter Umständen keine Symptome. Wenn du deinem vorhandenen und beschwerdefreien Stubentiger ein neues Kitten zugesellst, ist dennoch Ansteckungsgefahr gegeben.
Wie erkenne ich einen Wurmbefall beim Katzenbaby?

Da der kleine Katzenorganismus bisher nicht über gefestigte Abwehrmechanismen verfügt, ist ein Befall mit Würmern beim Kitten meist an deutlichen Symptomen zu erkennen. Zudem sind Würmer, speziell im Gastrointestinaltrakt, für ein Katzenbaby gefährlich, weil sie die Nährstoffaufnahme aus der Nahrung verschlechtern. Außerdem beeinträchtigen Würmer die Ausbildung des gesunden Immunsystems. Weite Folgen sind die vermehrte Bildung weißer Blutkörperchen und Veränderungen der Leberenzyme.

Symptome:

  • Blähbauch: Verwurmte Katzenbabys zeigen oft einen aufgedunsenen Leib.
  • Mangelerscheinungen: Auswirkungen sind oft glanzloses Fell oder Apathie.
  • Juckreiz im Analbereich: Katzen versuchen manchmal, diesen zu lindern, indem sie mit dem Hinterteil über den Boden rutschen und diesen Bereich vermehrt lecken und putzen.
  • Erbrechen und Durchfall: Selbst wenn es unappetitlich ist, schau dir den Auswurf und Kot des Kätzchens genau an. Manchmal sind Würmer oder deren Glieder sichtbar.

Zeigt dein Minitiger eines oder mehrere dieser Symptome, ist es höchste Zeit für einen Besuch beim Tierarzt.

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Wann sollte man das Kitten entwurmen?

Da das Katzenbaby seinen ersten Wurmbefall schon über den Organismus der Mutter erhalten kann, empfiehlt die ESCCAP eine frühzeitige Überprüfung und Behandlung.

Wann sollte man Kitten entwurmen:

  • Ein optimaler Zeitpunkt für die erste Entwurmung des Kätzchens liegt in der 3. Lebenswoche. Zuvor kann in der Tierarztpraxis anhand einer Kotprobe überprüft werden, ob Würmer vorhanden sind.
  • Bei dieser Gelegenheit sollte das Muttertier eine parallele Wurmkur erhalten. Achtung: Eine trächtige Katze darf nicht mit jedem Medikament entwurmt werden! Es besteht ein Risiko für die ungeborenen Kitten. Lass dich über vorbeugende Maßnahmen beraten.
  • Die Entwurmung sollte ab der 3. Lebenswoche dann alle 2 Wochen erfolgen. Zwei Wochen nach dem Absetzen mit ca. 8-10 Wochen sollte eine weitere Entwurmung erfolgen.
  • Mit dem 4. Lebensmonat folgt die nächste Behandlung. Die folgenden Termine liegen im 6., 9. und 12. Monat. Ab dann greift der „Erwachsenenturnus“ abhängig von der Risikogruppe. Eventuell wird dann mittels regelmäßiger Kotproben ein Entwurmungsintervall bestimmt. Außerdem muss abgeklärt werden, ob die Katze Kontakt zu immunschwachen Personen hat, da diese möglicherweise gefährdet werden könnten. Katzen mit Freigang oder Auslauf im Garten haben grundsätzlich ein höheres Infektionsrisiko als reine Wohnungskatzen. Dementsprechend sollte das Impfintervall angepasst werden.
  • Eine Wurmkur darf niemals gleichzeitig mit einer Impfung stattfinden (der erste Impftermin für das Kitten liegt in der 8. Lebenswoche). Eine vorangehende Entwurmung verbessert die Schutzwirkung der Impfungen, da eine Schwächung des Organismus durch die Würmer umgangen wird. Am besten erfolgt die Entwurmung zwei bis drei Wochen vor dem Impftermin.
  • Wichtig zu wissen: Wenn das Kitten von Flöhen oder Läusen befallen ist, sollte zeitgleich mit dem Repellent nochmals entwurmt werden. Der sogenannte Gurkenkern-Bandwurm wird über Flöhe übertragen.
Worin unterscheiden sich die verschiedenen Wurmkuren?

Der medizinische Fachausdruck für ein Anti-Wurm-Mittel lautet Anthelminthika. Die Wirkstoffe in diesen Medikamenten töten gezielt die Würmer ab oder lähmen sie. Wurmkuren sind in verschiedenen Darreichungsformen im Handel. Katzen, speziell Kitten, sind leider keine kooperativen Patienten. Am schwierigsten ist die orale Medikation mit Tabletten. Versuche, eine Pille direkt oder im Futter versteckt zu verabreichen, sind nicht leicht. Ein pastenförmiges Mittel kann die Katze hingegen nicht als Fremdkörper aussortieren und ausspucken, sodass es sich mit Futter vermengen oder auf ein Leckerli streichen lässt. Alternativ erfolgt eine Applikation mit einer nadellosen Spritze. Zur Anwendung beim Kitten haben sich moderne Spot-on-Präparate bewährt, die im Hals-, Genick- oder Rückenbereich auf die Haut aufgetragen werden.

Eine Vielzahl von Wurmkuren hat heute eine Breitbandwirkung. Einige Parasiten müssen jedoch nach wie vor gezielt durch spezielle Wirkstoffe bekämpft werden.

Die Menge des Wurmkur-Mittels richtet sich nach dem Körpergewicht des Kitten. Lasse dich dazu am besten in deiner Tierarztpraxis beraten. Eine Unterdosierung fördert Resistenzen der Würmer, ein Zuviel kann anderweitige Nebenwirkungen auslösen. Die Frage, wie teuer das Kitten-Entwurmen ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Kosten für eine Wurmkur durch den Tierarzt halten sich in Grenzen.

Wie kann ich einem Wurmbefall vorbeugen?

Eine Wurmkur neutralisiert einen bestehenden Wurmbefall, indem sie die verschiedenen Entwicklungsstadien des Wurms in der Katze abtötet. Eine Entwurmung ist aber niemals eine Prophylaxe gegen eine erneute Ansteckung. Daher muss sie regelmäßig aufgefrischt werden. Je nach verwendetem Präparat ist eine Wiederholung der Wurmkur im Dreimonats-Rhythmus zu empfehlen; bei reinen Wohnungskatzen mit einem geringeren (aber nicht auszuschließenden!) Infektionsrisiko kann ein jährlicher oder halbjährlicher Turnus ausreichen. Falls nötig, erfolgen weitere Entwurmungen nach Kotuntersuchungen mit entsprechendem Befund. Medizinische Wurmkuren für Katzen sind gegen Rezept in der Apotheke erhältlich. Du solltest dich vom Tierarzt aber unbedingt zur Auswahl des richtigen Mittels beraten lassen. Parallel dazu kann nicht genug betont werden, wie wichtig absolute Hygiene der Katzentoilette und der Umgebung ist: Schon das verringert das Übertragungsrisiko für das Katzenbaby.

Weitere Informationen über die verschiedenen Würmer und die Auswirkungen des Befalls liest du hier.

Lass nicht zu, dass ein Parasit das Kitten wurmt, und sorg für eine regelmäßige Entwurmung des Tieres!

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