Seidenglanz und Glätte: So bleibt das Katzenfell gepflegt.
05.05.2023 - Lesedauer: 4 Minuten
Ob flauschige Angorakatze oder glatte Siamkatze: Das Fell muss jederzeit gepflegt sein. In der Regel erledigt die Katze das selbst. Sie verbringt einen Großteil des Tages damit, sich mit Zunge und Pfoten zu putzen und ihr Haarkleid in Ordnung zu bringen. Bei Tieren mit rassebedingt sehr langem Fell kommst du als Halter nicht um Assistenzaufgaben herum. Aber auch Rassen mit kurzem Fell freuen sich über Massage- und Pflegeeinheiten. Die Fellpflege hat auch handfeste Vorteile: Parasiten ist es in einem gepflegten Fell zu unruhig und du erkennst Hautveränderungen oder Entzündungen bereits im Frühstadium.
Hättest du es gewusst? Die Haut ist das größte Körperorgan einer Katze und kann bis zu 24 Prozent ihres Gewichtes ausmachen. Die Haut dient dem Schutz des Organismus und der Abschirmung gegen Umwelteinflüsse und Keime. Um dieser Aufgabe nachkommen zu können, leistet das erstaunliche Organ Beeindruckendes. Es werden täglich abgestorbene Haare abgestoßen und permanent neue nachgebildet – das berüchtigte Katzenhaaren. Besitzer einer hellen Katze, die gern dunkle Kleidung tragen, wissen, was das bedeuten kann. Das Katzenfell besteht aus der dichten Unterwolle und den langen Deckhaaren, wobei es je nach Rasse große Unterschiede zwischen Menge und Dichte der Wolle und Länge und Textur der Deckhaare gibt. Zweimal im Jahr ist der Fellaustausch besonders heftig: Mit abnehmender Tageslichtlänge und sinkenden Temperaturen bildet die Samtpfote ihr Winterfell aus und stößt es umgekehrt zum Frühjahr hin wieder ab. So manche Katze kommt in dieser Zeit mit dem Putzen kaum nach und weiß es zu schätzen, wenn ihr Mensch als Friseur einspringt.
Das wichtigste Zubehör für die Katzenfellpflege sind Kamm und Bürste. Bei Katzen mit sehr kurzem Fell und wenig Unterwolle kannst du eine Baby-Haarbürste verwenden; der Fachhandel hat darüber hinaus verschiedene Bürsten und Fellkämme mit verschiedenen Borsten im Angebot. Für Feinarbeit und Entfilzung des Katzenfells besonders geeignet sind Bürsten mit feinen, aber nicht zu harten Borsten. Knoten im Fell solltest du vorsichtig mit den Fingern entwirren, niemals mit Gewalt auskämmen.
Am besten wird die Katze schon als Kitten spielerisch an die Bürste gewöhnt, damit sie die Behandlung als Wellness erkennt und genießt. Plane mindestens 15 Minuten täglich für die Fellpflege ein. Sorge dabei für entspannte Atmosphäre, setze die Katze auf einen Tisch oder deinen Schoß und bürste und kämme stets mit dem Strich von den Ohren zum Schwanz. Den Schwanz selbst solltest du niemals kämmen, sondern nur mit der Bürste bearbeiten. Den Katzenbauch pflegst du vorsichtig von oben unter die Katze greifend.
Übrigens: Je sorgfältiger du die Katze kämmst, desto weniger lose Haare verteilt das Tier auf Teppich und Möbeln. Decke in besonders haarigen Zeiten zusätzlich die bevorzugten Katzenplätze mit Decken ab, in denen sich Fellfussel fangen können. Mit einem Flusenroller und sorgfältigem Ausklopfen und Waschen kannst du dir viel Arbeit sparen. Auch von innen kannst du die Fellgesundheit der Katze unterstützen.
Achte verstärkt darauf, was du der Katze in den Napf gibst:
- Spezielles Futter oder Futterzusätze, beispielsweise Pasten mit Omega 3 und 6-Fettsäuren während des Fellwechsels unterstützen die Gesundheit des Fells.
- Vitamine, Kupfer und Zink sind ebenfalls wichtig für die Gesunderhaltung der Haut. Der Fachhandel bietet entsprechende Zusätze an. Vorsicht: Vitamine dürfen nicht überdosiert werden. Beachte die Zufuhr, die bereits über das Futter erfolgt.
- Gute Eiweißversorgung: Saisonal wird bis zu einem Drittel der Eiweißzufuhr durch das Futter für den Hautorganismus verwertet.
Hinweis: Die Fütterung eines veterinärmedizinischen Diätfutters darf nur nach Rücksprache mit einem Tierarzt erfolgen.
Baden solltest du deine Katze nur in absoluten Ausnahmefällen: Lediglich die verordnete Anwendung von medizinischen Shampoos oder Notfallhilfe bei einem Missgeschick mit klebrigen Substanzen rechtfertigt eine vorsichtige, lauwarme Dusche.
Das Fell von Langhaarkatzen ist durch die gezielte Zucht auf Üppigkeit zur Eigenpflege unkomfortabel lang geworden. Für Rassen wie Angora- oder Perserkatzen ist tägliche intensive Fellpflege durch ihre Menschen unumgänglich: Die Tiere kommen allein nicht gegen die Fülle ihres Pelzes an. Für die Pflege einer Langhaarkatze eignen sich besonders Kämme mit langen Zinken und weiche Drahtbürsten. Verfilzte Knoten, die sich beim besten Willen nicht entwirren lassen, müssen vorsichtig herausgeschnitten werden.
Haarballen entstehen im Katzenmagen im Rahmen der Körperpflege: Auf der Katzenzunge fangen sich Haare und werden abgeschluckt. Als unverdauliche Fremdkörper sammeln sie sich im Magen an und werden in komprimierter Form hoch- und ausgewürgt. Ein natürlicher Instinkt hilft, den natürlichen Vorgang angenehmer zu machen. Die Katze sucht nach Pflanzenfasern, welche die Konsistenz des Haarballens festigen und ihn “würgbarer” machen. Das ist der Grund, warum Katzen gelegentlich Gras fressen. Biete deiner Wohnungskatze unbedingt Katzengras an, um dieses Bedürfnis stillen zu können und zu verhindern, dass der Stubentiger sich an Zimmerpflanzen vergreift. Saatmischungen erhältst du im Zoo- und im Gartenfachhandel. Alternativ oder besser noch: Ergänzend solltest du der Katze Trockenfutter mit Faserstoffen und Malzpaste anbieten.